Mare a Mare Nord: Unterschied zwischen den Versionen

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|Grund = Trekking
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== Anreise: Barcelona - Nizza - Bastia - unbekannter Ort - Moriani Plage ==
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''Di 18.05.'' Flug von Barcelona nach Nizza mit Vueling. Suche nach einer Unterkunft in Nähe des Flughafens. Vom Informationsschalter am Flughafen kann man kostenfrei umliegende Hotels anrufen. Scheinbar alle Hotels ausgebucht. Abmarsch in Richtung Nizza durch die Nacht. Dann doch ein freies Dreibettzimmer im Premier Class für 52,90 € (Tagespreis). Der Name des Etablisements ist nich eben Programm, aber für Wandersleut ist das Zimmer durchaus akzeptabel - die restliche Klientel hingegen durchweg verstörend.
  
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''Mi 19.05.'' Das magere Frühstück des Hotels nehmen wir nicht in Anspruch und fahren mit dem Bus in die Stadt zum Hafen. Noch vor dem Frühstück wollen wir die Abfahrtsstelle der Fähre erkunden. Mit leerem Magen geht es genau in die falsche Richtung und somit auch wieder zurück. Am Tor zum Fährhafen studiert der Pförtner unseren deutschsprachigen Ausdruck der Buchung und winkt uns dann nach bangen Minuten endlich durch. Bei der Hafenmeisterei warten noch drei Deutsche auf die Abfahrt der Fähre am frühen Nachmittag. Sie übernehmen die Bewachung unseres Gepäckes, so dass wir in die Stadt zum Frühstück und zum Einkaufen gehen können. In einer Bäckerei lauschen wir Gesprächen wie "Wie gehts?" - "Könnte besser gehen." - "Ja, aber auch schlechter" oder "Dieses Brot dort, bitte." - "Vertrauen Sie, nehmen Sie dieses Brot hier. Das andere ist doch nicht richtig durch.". Wir essen Quiche und Pain au Chocolat. Leider ist der Kaffee ganz nach französischer Art winzig und sehr ungenießbar. Anschließend Einkauf von Lebensmittel bei Carrefour für ca sechs Tage und 50€.
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Um ca 13:30 sind wir wieder zurück am Hafen, schultern die Rucksäcke und gehen an den Autos vorbei auf das Schiff. Dort müssen wir das Gepäck in einem Raum lagern, der während der Überfahrt abgeschlossen wird. Ganz klar, das Essen bleibt an Mann und schnell wird noch das kleine Zelt rausgeholt, dass noch ein wenig Aufbereitung erfahren soll. Die Aussicht auf Nizza bei der Abfahrt wird durch die zwei Meter hohen dreckigen Scheiben etwas getrübt und die erhofften Fotos können nicht gemacht werden. Nachdem es auf dem Deck doch zu windig und regnerisch wurde, verbringen wird die Überfahrt überwiegend unter Deck mit Zeltreparatur, Schlafen und Essen.
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Kurz vor 20 Uhr Ankunft in Bastia. Nichts los am Hafen, Gebäude alle geschlossen, kein Bus. Ein Gastwirt verrät uns, dass der letzte Bus schon lange gefahren ist und Abends sowieso nichts mehr fährt. Trampen könnten wir versuchen, aber es besteht kaum Aussicht auf Erfolg, da es an sich nicht praktiziert wird auf Korsika. Bei einbrechender Dunkelheit stapfen wir Richtung Ortsausgang in der Hoffnung auf der Küstenstraße ein Auto anhalten zu können. Der Weg führt uns vorbei an verfallene Häuser und scheinbar weg von der Straße, die sich jedoch unter uns durch einen Tunnel unter der Stadt schlängelt. Nebenbei halten wir Ausschau nach einer Tankstelle um Brennstoff für unseren Kocher zu erwerben. Da die Tankstelle bereits geschlossen hat, versuchen wir die Schläuche der Zapfstellen zu melken, mit minimalen Erfolg. Auch Trampen scheint glücklos. Die Autos ziehen zahlreich an uns vorbei. Dann plötzlich hält ein ganzer Bus mit dem Ziel "Airport" für uns mit einer besorgten Busfahrerin. Nach einigem Hin und Her ist sie bereit uns bis ... mitzunehmen. Scheinbar eher aus Besorgtheit als aus Pflichterfüllung, da sie während der Fahrt uns mehrmals für verrückt und leichtsinnig erklärt, da wir uns "nachts" noch auf der Straße befinden. Immerhin fällt der Preis von anfängliche 15€ pro Person auf 5€. In ..... sind wir auf der Suche nach einem Zeltplatz als wir von Polizisten aus einem Auto heraus angesprochen werden. Sie loben das hervorragende Französisch von Susi und fragen, ob wir wissen, wo wir sind und was wir so in Korsika machen wollen. Interessanter Weise fragen sie nicht, wo wir die Nacht verbringen wollen. Die verbringen wir schlussendlich auf einer Wiese hinter Carrefour zu dritt in einem Zweimannzelt ohne Abendessen.
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''20.05.'' Dank der Sonne und der unsicheren Nachtstätte sind wir beizeiten auf, räumen zusammen und kaufen Frühstück im Carrefour. Wir wissen, dass ein Bus vor Carrefour Richtung Moriani Plage fährt. Laut einem Wartenden, irgendwann am Vormittag, laut der Touristeninformation um 10:15, tatsächlich dann um 9:15. Für insgesamt 21€ (für drei Personen und drei Gepäckstücke) fahren wir nach Moriani Plage, wo wir eine Stunde später ankommen. Dort können wir endlich Benzin erstehen und eine 1,5l Flasche Wasser für mehr als 2€. Offensichtlich hat sich der Großeinkauf in Nizza gelohnt.
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Laut BP-Tankstelle ist das Abfüllen von Benzin in Benzinkocher Brennstoff-Flaschen in Frankreich strengstens verboten. Die Dame bei Total - einige hundert Meter südlich, hinter [[Casino_(Supermarkt)|Casino]] - war deutlich freundlicher und hatte beim Verkauf von Benzin im Werte von 0,47€ sogar noch ein Lächeln auf den Lippen.
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== Moriani Plage - Forci ==
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Gegen 11Uhr Abmarsch in Richtung Penti bei sonnig-heißem Wetter. Der Mare a Mare Nord Weg beginnt direkt im Ort und folgt zunächst ein paar Asphaltstraßen. Schnell gewinnt man Höhe und somit immer wieder einen weiten Blick zum Meer, das verlockend kühl in der Sonne glitzert. Eine erste Pause gibt es an der Kirche San Nicola. Zum ersten Mal sehen wir die Art und Weise, wie die Korsen ihre Friedhöfe anlegen. Am Ortseingang gibt es immer wieder kleine eingezäunte Bereiche, in der Familiengräber angeordnet sind. Ab Castellana folgen uns zwei Hunde hartnäckig. Der Aufstieg geht weiter nach Tribbidu. Hier rasten wir auf einer Bank unter einem Baum mit einem schönen Blick auf ein grünes Tal durch das der Weg führt. Der Abstieg beginnt nach einem kleinen Eisentor, so dass wir dachten, dass wir die Hunde auf diesem Wege los werden. Einer jedoch überspringt es und erweitert somit unser Team für zwei Tage. Plötzlich sind wir umringt von Schweinen, die gar nicht freundlich Grunzen sondern sich imposant in unseren Weg stellen. Leider scheint der Hund keinen Jagdtrieb zu haben. Er zeigt sich unbeeindruckt und trägt somit nichts zum Verjagen der Schweine bei. Nach dem Schweinen folgt gleich das nächste Hindernis, ein Fluss, der ohne Brücke zu queren ist. Ein Unterfangen, dass man quasi als "ins Wasser gefallen" bezeichnen kann. Nach der Trockenlegung geht es weiter und das bald wieder auf einer Straße, die vorbei an Penti und der Gîtes d'Etappe. In Forci fragen wir Bewohner, ob sie ein Stück gerade Wiese wissen, auf der wir unsere Zelte aufschlagen können. Sofort werden wir auf ein unbebautes Grundstück mitten im Ort geführt. Von einer Quelle ein Paar Meter außerhalb des Ortes holen wir Wasser zum Kochen. Die letzten Sonnenstrahlen werden zum Trocknen der Sachen genutzt. Beim Kochen gesellt sich ein anderer Anwohner des Ortes zu uns und freut sich, dass wir aus dem ehemals sozialistischen Teil Deutschlands kommen. Schließlich ist er ein bekennender Kommunist. Ein paar Minuten später kommt er mit einem Stück Salami wieder und den Worten, dass das alles sei, was er uns geben kann. Die Salami schlägt jede Supermarkt-Salami und wird während der kommenden Tage gut eingeteilt.
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== Forci - Perelli ==
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[[Datei:Mare_a_mare_nord_Tag2_profil.png|thumbnail|left|Höhenprofil der 2. Etappe]]
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''21.05.'' Blauer Himmel, kein Wind. Beim Frühstück sehen wir eine Gruppe von Wanderern von der Gîte d'Etappe kommend und unserem Weg folgend. Der Weg führt noch ein kurzes Stück auf der Straße lang und dann in den schattigen Wald. Nach einem kurzen Aufstieg, zeigt der Wegweiser für die Transversale in zwei verschiedene Richtung. Wir entschließen uns für die längere Variante, die Meerblick und eine Kammwanderung laut unserem Büchlein verspricht. Die kurze Variante kürzt den Weg stark ab.
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Es geht weiter durch Wald bergan bis zu einem Hochplateau mit fantastischen Blick auf das Meer. Ganz klar, ein perfekter Ort für 360° Fotos. Leider wird die Ruhe durch einen potenten Bullen gestört, der plötzlich aus den Büschen bricht und auf uns zu trottet. Wieder zeigt sich der Hund unbeeindruckt. Also folgen wir schleunigst dem Weg, der nun auf gleicher Höhe am Berg lang führt. Nach einem Abstieg durch Wald haben wir wieder Sicht auf Forci und wir fürchten, dass wir zurück zur Kreuzung kommen. Zum Glück ist das nicht der Fall und das nächste Etappenziel ist die Kirche Sant Alessia. Der Weg zieht sich lang und ist ohne Sonnenschutz. Immer wieder kleinen Auf- und Abstiege. Dann plötzlich ist die Kirche dann doch vor uns und wir ruhen uns kurz in ihrem Schatten aus. Der Blick ins Valle d'Alesani ist leider etwas dunstig. Weiter geht es bergab nach Pied´Alésani. Im oberen Teil des Ortes versuchen wir Benzin und ein Eis zu bekommen. Dazu müssen wir jedoch in den unteren Teil, wo es ein Restaurant gibt. Nach kurzem Warten (Köchin war da, bedient aber erst ab 17Uhr), bekommen wir endlich ein Eis.
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Weiter geht es bergab. Da das Tagesziel (Pianellu) nicht mehr zu schaffen ist, entscheiden wir uns noch zum nächsten Ort zu gehen und dort nach einem Zeltplatz zu fragen. Nach einem kurzen Stück auf der Straße kommen wir über eine Brücke (Terniccia) vorbei an einer Gîte d'Etappe. Wir gehen weiter, es geht bergan, vorbei an vielen Schweinen. Der Weg schneidet immer wieder die Straße, die sich in Serpentinen hoch schlängelt. Inzwischen tut alles weh und keiner mag so recht weiter. Wieder auf der Straße hält neben uns ein Pritschenwagen und der Fahrer fragt, ob er uns bis Perelli mitnehmen soll. Keine Frage, wir sitzen hinten auf. Der Hund traut sich nicht so recht, folgt noch ein wenig dem Wagen, aber schafft es nicht. Er ist weg. Der Fahrer fährt uns zum Ende des Ortes, wo wir auf einem kleinen Spielplatz neben Grabstellen zelten können. Eine Quelle befindet sich nicht weit entfernt. Wieder haben wir Blick durch ein Tal auf das Meer. Zum Abendessen gibt es Cous-Cous in Geschmacksrichtung Zitronengras und Würstchen. Zum Glück ist der Spielplatz eingezäunt und verschließbar, denn wieder tummeln sich viele Schweine in der Gegend.
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== Perelli - Mazzola ==
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''22.05.'' Wir schlafen aus und frühstücken in Ruhe. Der weitere Weg (Rue de Limolasco) geht direkt an der Quelle vorbei und führt dann gemächlich bergan durch einen Wald. Als dieser vorbei ist, haben wir einen fantastischen Blick auf das inzwischen ferne Meer und die umliegende Berge. Hier wird pausiert bevor es auf gleichbleibender Höhe und auf einem angenehmen Weg ein Stück unterm Kamm weiter geht. Als wir den Kamm (Col de Muteri, 1172m) passieren, eröffnet sich ein weiter Blick auf das Hinterland mit schneebedeckten Bergen und das Tal, in dem irgendwo Pianello liegen soll.
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<flickr>4686423940|thumbnail|Korsika</flickr>
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Immer wieder kurze Pausen für Fotos. Am Anfang des Abstieges treffen wir auf einem Franzosen, der uns versichert, dass der Ort gleich da unten ist, also nicht weit weg. Somit erwarten wir immer wieder den Ort hinter der nächsten Wegkehrung, was jedoch einfach nicht eintreffen will. Wir pausieren an einem Fluss, an dem sich zwei Fliegenfischer versuchen und von unserem Auftreten gar nicht begeistert zeigen. Das Studieren der Karte zeigt, dass es eine Straße gibt, die den Weg abkürzt und uns nach Pianello wieder auf den Weg führen würde. Da wir jedoch noch Benzin brauchen, beschließen wir dann doch im Ort vorbei zuschauen. Der Weg führt mehr oder weniger durch das Flussbett, bleibt jedoch auf der linken Seite des Flusses, bis er dann doch über eine Brücke auf das andere Ufer führt. Dann geht es wieder erst bergauf, dann bergab bis nach Pianello (mit Gîte d'Etappe). Im Ort geht es auf die Suche nach Benzin. Eine ältere Dame weist uns jedoch darauf hin, dass es nicht eine Frage des Geldes sondern eine Frage des Habens ist. Schließlich finden sich ein paar Häuslebauer, die gegen das Tragen von ein paar Schieferplatten uns von ihrem Benzin abfüllen. Von vier Deutschen werden wir im nach dem Weg gefragt. Dieser geht unausgeschildert hoch zu einem Pass. Wir sind der Straße gefolgt, die zur Schotterpiste wird. Jedoch scheint es eine Alternative neben der Straße zu geben, auf die wir oben am Pass treffen. Nach dem Pass geht es wieder bergab in ein Tal mit einem Fluss. Nach dem Furten folgen wir auf der rechten Seite weiter dem Fluss. Es läuft sich gut und wir ziehen das Tempo an um ein bisschen Strecke zu schaffen. Kurz vor San Pancrazio holen wir die Vier wieder ein. Wir steigen nach dem Auffüllen unserer Camelbacks weiter ab nach Mazzola, das wir zur unserer Ziel der heutigen Etappe erklärt haben. Im Ort angekommen suchen wir nach dem Biwakplatz an der Kirche, von dem die Vier erzählt haben. Dann fragen wir jedoch nach einem Zeltplatz und bekommen eine Wiese am anderen Ende des Ortes empfohlen. Leider können wir diese nicht finden, was mit schmerzenden Füßen und Schultern für Unmut sorgt. Schließlich entscheiden wir uns mitten auf dem Weg am Ortsausgang zu zelten. Wasser gibt es aus einem Wasserhahn und drei Bier von einem osteuropäischen Gastarbeiter, der für den National Park arbeitet. Nach Sonnenuntergang gehen wir auf einen Kaffee und eine Schokolade in das örtliche Café. Das Café mit kleiner Pension wird vom Künstler [http://www.casa-di-lucia.com/jean-charles-fabiani-painter.html Jean Charles Fabiani] geführt. Es öffnet nach Bedarf, sobald man an der Tür rüttelt und er gerade zu Hause ist.
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[[Datei:mare_a_mare_nord_Tag3_profil.png|none|thumbnail|Höhenprofil der 3. Etappe]]
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== Mazzola - Sermano ==
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''23.05.'' Mit Blick auf Schneeberge frühstücken wir, bevor wir uns an das Zusammenpacken der Zelte machen. Die Tour beginnt mit einem Abstieg, mal Wald, mal Straße nach Alando durch Alzi. In Alando gibt es einen kleinen Tour d'observation und eine Statue zur Ehren von Sambuccuciu d'Alando (Pere de la Terre du Commun). Wieder folgt uns kurz ein Hund, der dann jedoch recht schnell wieder verschwindet. Bald geht es durch ein breites Tal, in dem fleißig Abholzung betrieben wird, auf einer breiten Schotterstraße. Den Abzeig des Weges verpassen wir und laufen eine ganze Weile in die falsche Richtung. Die fehlenden Markierung lassen uns umkehren und wir finden den Weg wieder, der über einen kleinen Fluss führt und dann wieder bergan bis zu einem Kamm. Von hier haben wir einen schönen Blick auf das Tal, das wir durchquert haben und auch auf Mazzola. Der Ort Sermano beginnt mit jeder Menge leeren und zerstörten Häusern, die keinen gastlichen Eindruck vom Ort ergeben. Wir entscheiden uns zur Gîte d'Etappe zu gehen und folgen dem steilen Weg in das Dorf. Die Hütte liegt jedoch einige Kilometer außerhalb des Ortes (der Straße folgend nach rechts vor der Kirche) und die mangelhafte Ausschilderung lässt uns an der Existenz zweifeln. Dann kommen wir doch an und stehen vor einem geschlossenem Restaurant. Zur Unterkunft muss man zur Hintertür und die ist offen. Wir kochen Mittag und einer von uns genießt eine erfrischende Dusche. Langsam treffen immer mehr Wanderer ein, die auf den Hüttenwirt warten und uns darauf hinweisen, dass wir kein Bett abbekommen, wenn wir nicht gebucht haben. Den Nachmittag genießen wir auf der sonnige Terrasse mit Blick auf die Berge. Um die Dusche ein bisschen zu rechtfertigen trinken wir später im Restaurant Kaffee und korsische Cola. Vom Eis bekommen wir nichts, da der Hüttenwirt es für nicht genießbar erklärt. Dafür weißt er uns eine Wiese an, auf der wir und ein weiteres Pärchen zelten dürfen. Das Wasser können wir von der Hütte nehmen. Das Abendessen genießen wir mit Blick auf Mazolla, das scheinbar nur ein Steinwurf entfernt ist, und auf schneebedeckte Berge. Manche sagen, an diesem Abend hatten wir den schönsten Zeltplatz der Tour.
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[[Datei:mare_a_mare_nord_Tag4_profil.png|none|thumbnail|Höhenprofil der 4. Etappe]]
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== Sermano - Corte ==
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''24.05.'' Heute soll es endlich nach Corte gehen. Wir gehen zurück durch den Ort Sermano und dann auf dem "bisher schönsten Weg" Richtung Castellare di Mercurio (610m). Der Blick ist weit und der Weg gut zu gehen, bis es plötzlich steil bergan zum Ort geht. Wer zweifel am Weg hat: Es geht immer berauf, bis die Straße einen scharfen Knick nach rechts macht und wieder aus dem Ort hinausführt. Es lohnt sich ein kleiner Abstecher auf einen hübschen Platz mit Springbrunnen und Blick ins Tal. Hier gibt es eine erste Pause. Das Dorf verlässt man durch ein Tor und es geht entlang am Berg, bevor es wieder steil bergan geht. Knappe 300 Höhenmeter gilt es zu überwinden, bevor man zum Kamm mit einer kleinen Kirche (San Martino, 904m) kommt. Endlich dort oben angekommen, sehen wir eine Straße, der man hätte folgen können, von Sermano nach San Martino. Auf der spart mich sich den Abstieg ins Tal und dann wieder den Aufstieg zum Kamm.
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Nach einer kurzen Pause gibt es das Gleiche noch mal. Abstieg in ein idyllisches Tal mit einem Flüsschen und dann wieder Aufstieg nach Santa Lucia di Mercurio (820m). Hier machen wir wieder Rast am Marktplatz im Schatten. Laut Karte soll es nun entspannt nach Corte gehen. Doch die dunklen Wolken verheißen Ungutes und wir beeilen uns um weiter zu kommen. Auf gleichbleibender Höhe geht es von Santa Lucia zur Bocca di Civenti (785m). Während wir noch in der Sonne wandern, ziehen sich die Wolken immer dichter. Gegenüber, auf der anderen Bergkette, regnet es bereits. Von der Bocca di Civenti eröffnet sich erstmalig der Blick auf Corte und das dahinterliegende Bergmassiv. Nach einer kurzen Pause beginnen wir den Abstieg. Es fängt an zu regnen. Wir pausieren in einem Tunnel, der unter der Eisenbahnlinie durchführt. Ungefähr 2/3 des Weges zwischen der Bocca die Civenti und Corte ist geschafft. Nach dem Tunnel verlieren wir den Weg. Dieser folgt einem schmalen ausgewaschenen Flussbett, welches nun jedoch gut gefüllt war. Nach einer Weile noch eine Flussquerung. Nach einer kleinen Steigung endlich Zivilisation in Form von ersten Häusern. Es hört auf zu regnen und wir folgen einer Asphaltstraße nach Corte rein.
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[[Datei:mare_a_mare_nord_Tag5_profil.png|none|thumbnail|Höhenprofil der 5. Etappe]]
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== Corte - Refuge de la Sega ==
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''25.05.''
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== Refuge de la Sega - Calaccucia ==
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''26.05.''
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== Calaccucia - Refuge á l'Ecru - Calaccucia ==
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''27.05.''
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== Calaccucia - Ajaccio ==
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''28.05.''
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== Abreise von Ajaccio nach Nizza ==
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''29.05''
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==Corte - Ajaccio==
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"Die Stehqual ohne Toilette", oder "Die Wiederentdeckung des Eiskaffee"...
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== Abreise: Ajaccio - Nizza ==
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Mit der Fähre zurück, diesmal vom Südende der Insel eine etwas länge Fährfahrt nach Nizza. Von dort per Flug ins Arbeitsleben.
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== Ausrüstung ==
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== Fakten ==
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'''Bücher und Karten'''
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* Corse - Entre mer et montagne von TopoGuides (gekauft bei Globetrotter für ca 15€)
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** Das Buch ist auf französisch und beschreibt die vier Wege (Mare e monti, Mare a mare Nord, Mare a mare centre, Mare e monti Sud, Mare a mare Sud) etappenweise. Zusätzlich enthält es für alle Etappen Kartenmaterial mit einer Auflösung von 1:50 000. Das Buch erscheint uns ausreichend um sich zurecht zu finden.
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'''Fähre'''
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* Gebucht bei [[http://www.aferry.de Aferry.de]]
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* Gefahren mit [[http://www.corsica-ferries.fr/ Corsica Ferries - Sardinia Ferries]]
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** Anreise: Nice nach Bastia, Abfahrt am Mittwoch 19 Mai 2010 um 14:30, Ankunft um 19:50
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** Abreise: Ajaccio nach Nice, Abfahrt am Samstag 29 Mai 2010 um 08:00, Ankunft um 14:15
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** Kosten: für 3 Erwachsene ohne Auto und Schlafplatz (Hin und Rück) 211.09 EUR (inkl. Kreditkartengebühr)
  
 
[[Kategorie:Frankreich]]
 
[[Kategorie:Frankreich]]
 
[[Kategorie:Korsika]]
 
[[Kategorie:Korsika]]
 
[[Kategorie:Fernwanderweg]]
 
[[Kategorie:Fernwanderweg]]
[[Kategorie:Gesehen von Pa]]
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[[Kategorie:Gesehen von Pablo]]
[[Kategorie:Gesehen von Pe]]
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[[Kategorie:Gesehen von Petra]]
 
[[Kategorie:Gemeinsam gesehen]]
 
[[Kategorie:Gemeinsam gesehen]]

Aktuelle Version vom 23. Mai 2012, 11:28 Uhr

Mare a Mare Nord
Mare a mare nord calaccucia see.jpg
Trekking
18. - 29.05.2010
Moriani Plage > Corte > Calacuccia
 Fotos bei Flickr

Anreise: Barcelona - Nizza - Bastia - unbekannter Ort - Moriani Plage

Di 18.05. Flug von Barcelona nach Nizza mit Vueling. Suche nach einer Unterkunft in Nähe des Flughafens. Vom Informationsschalter am Flughafen kann man kostenfrei umliegende Hotels anrufen. Scheinbar alle Hotels ausgebucht. Abmarsch in Richtung Nizza durch die Nacht. Dann doch ein freies Dreibettzimmer im Premier Class für 52,90 € (Tagespreis). Der Name des Etablisements ist nich eben Programm, aber für Wandersleut ist das Zimmer durchaus akzeptabel - die restliche Klientel hingegen durchweg verstörend.

Mi 19.05. Das magere Frühstück des Hotels nehmen wir nicht in Anspruch und fahren mit dem Bus in die Stadt zum Hafen. Noch vor dem Frühstück wollen wir die Abfahrtsstelle der Fähre erkunden. Mit leerem Magen geht es genau in die falsche Richtung und somit auch wieder zurück. Am Tor zum Fährhafen studiert der Pförtner unseren deutschsprachigen Ausdruck der Buchung und winkt uns dann nach bangen Minuten endlich durch. Bei der Hafenmeisterei warten noch drei Deutsche auf die Abfahrt der Fähre am frühen Nachmittag. Sie übernehmen die Bewachung unseres Gepäckes, so dass wir in die Stadt zum Frühstück und zum Einkaufen gehen können. In einer Bäckerei lauschen wir Gesprächen wie "Wie gehts?" - "Könnte besser gehen." - "Ja, aber auch schlechter" oder "Dieses Brot dort, bitte." - "Vertrauen Sie, nehmen Sie dieses Brot hier. Das andere ist doch nicht richtig durch.". Wir essen Quiche und Pain au Chocolat. Leider ist der Kaffee ganz nach französischer Art winzig und sehr ungenießbar. Anschließend Einkauf von Lebensmittel bei Carrefour für ca sechs Tage und 50€. Um ca 13:30 sind wir wieder zurück am Hafen, schultern die Rucksäcke und gehen an den Autos vorbei auf das Schiff. Dort müssen wir das Gepäck in einem Raum lagern, der während der Überfahrt abgeschlossen wird. Ganz klar, das Essen bleibt an Mann und schnell wird noch das kleine Zelt rausgeholt, dass noch ein wenig Aufbereitung erfahren soll. Die Aussicht auf Nizza bei der Abfahrt wird durch die zwei Meter hohen dreckigen Scheiben etwas getrübt und die erhofften Fotos können nicht gemacht werden. Nachdem es auf dem Deck doch zu windig und regnerisch wurde, verbringen wird die Überfahrt überwiegend unter Deck mit Zeltreparatur, Schlafen und Essen.

Kurz vor 20 Uhr Ankunft in Bastia. Nichts los am Hafen, Gebäude alle geschlossen, kein Bus. Ein Gastwirt verrät uns, dass der letzte Bus schon lange gefahren ist und Abends sowieso nichts mehr fährt. Trampen könnten wir versuchen, aber es besteht kaum Aussicht auf Erfolg, da es an sich nicht praktiziert wird auf Korsika. Bei einbrechender Dunkelheit stapfen wir Richtung Ortsausgang in der Hoffnung auf der Küstenstraße ein Auto anhalten zu können. Der Weg führt uns vorbei an verfallene Häuser und scheinbar weg von der Straße, die sich jedoch unter uns durch einen Tunnel unter der Stadt schlängelt. Nebenbei halten wir Ausschau nach einer Tankstelle um Brennstoff für unseren Kocher zu erwerben. Da die Tankstelle bereits geschlossen hat, versuchen wir die Schläuche der Zapfstellen zu melken, mit minimalen Erfolg. Auch Trampen scheint glücklos. Die Autos ziehen zahlreich an uns vorbei. Dann plötzlich hält ein ganzer Bus mit dem Ziel "Airport" für uns mit einer besorgten Busfahrerin. Nach einigem Hin und Her ist sie bereit uns bis ... mitzunehmen. Scheinbar eher aus Besorgtheit als aus Pflichterfüllung, da sie während der Fahrt uns mehrmals für verrückt und leichtsinnig erklärt, da wir uns "nachts" noch auf der Straße befinden. Immerhin fällt der Preis von anfängliche 15€ pro Person auf 5€. In ..... sind wir auf der Suche nach einem Zeltplatz als wir von Polizisten aus einem Auto heraus angesprochen werden. Sie loben das hervorragende Französisch von Susi und fragen, ob wir wissen, wo wir sind und was wir so in Korsika machen wollen. Interessanter Weise fragen sie nicht, wo wir die Nacht verbringen wollen. Die verbringen wir schlussendlich auf einer Wiese hinter Carrefour zu dritt in einem Zweimannzelt ohne Abendessen.

20.05. Dank der Sonne und der unsicheren Nachtstätte sind wir beizeiten auf, räumen zusammen und kaufen Frühstück im Carrefour. Wir wissen, dass ein Bus vor Carrefour Richtung Moriani Plage fährt. Laut einem Wartenden, irgendwann am Vormittag, laut der Touristeninformation um 10:15, tatsächlich dann um 9:15. Für insgesamt 21€ (für drei Personen und drei Gepäckstücke) fahren wir nach Moriani Plage, wo wir eine Stunde später ankommen. Dort können wir endlich Benzin erstehen und eine 1,5l Flasche Wasser für mehr als 2€. Offensichtlich hat sich der Großeinkauf in Nizza gelohnt. Laut BP-Tankstelle ist das Abfüllen von Benzin in Benzinkocher Brennstoff-Flaschen in Frankreich strengstens verboten. Die Dame bei Total - einige hundert Meter südlich, hinter Casino - war deutlich freundlicher und hatte beim Verkauf von Benzin im Werte von 0,47€ sogar noch ein Lächeln auf den Lippen.

Moriani Plage - Forci

Gegen 11Uhr Abmarsch in Richtung Penti bei sonnig-heißem Wetter. Der Mare a Mare Nord Weg beginnt direkt im Ort und folgt zunächst ein paar Asphaltstraßen. Schnell gewinnt man Höhe und somit immer wieder einen weiten Blick zum Meer, das verlockend kühl in der Sonne glitzert. Eine erste Pause gibt es an der Kirche San Nicola. Zum ersten Mal sehen wir die Art und Weise, wie die Korsen ihre Friedhöfe anlegen. Am Ortseingang gibt es immer wieder kleine eingezäunte Bereiche, in der Familiengräber angeordnet sind. Ab Castellana folgen uns zwei Hunde hartnäckig. Der Aufstieg geht weiter nach Tribbidu. Hier rasten wir auf einer Bank unter einem Baum mit einem schönen Blick auf ein grünes Tal durch das der Weg führt. Der Abstieg beginnt nach einem kleinen Eisentor, so dass wir dachten, dass wir die Hunde auf diesem Wege los werden. Einer jedoch überspringt es und erweitert somit unser Team für zwei Tage. Plötzlich sind wir umringt von Schweinen, die gar nicht freundlich Grunzen sondern sich imposant in unseren Weg stellen. Leider scheint der Hund keinen Jagdtrieb zu haben. Er zeigt sich unbeeindruckt und trägt somit nichts zum Verjagen der Schweine bei. Nach dem Schweinen folgt gleich das nächste Hindernis, ein Fluss, der ohne Brücke zu queren ist. Ein Unterfangen, dass man quasi als "ins Wasser gefallen" bezeichnen kann. Nach der Trockenlegung geht es weiter und das bald wieder auf einer Straße, die vorbei an Penti und der Gîtes d'Etappe. In Forci fragen wir Bewohner, ob sie ein Stück gerade Wiese wissen, auf der wir unsere Zelte aufschlagen können. Sofort werden wir auf ein unbebautes Grundstück mitten im Ort geführt. Von einer Quelle ein Paar Meter außerhalb des Ortes holen wir Wasser zum Kochen. Die letzten Sonnenstrahlen werden zum Trocknen der Sachen genutzt. Beim Kochen gesellt sich ein anderer Anwohner des Ortes zu uns und freut sich, dass wir aus dem ehemals sozialistischen Teil Deutschlands kommen. Schließlich ist er ein bekennender Kommunist. Ein paar Minuten später kommt er mit einem Stück Salami wieder und den Worten, dass das alles sei, was er uns geben kann. Die Salami schlägt jede Supermarkt-Salami und wird während der kommenden Tage gut eingeteilt.

Forci - Perelli

Höhenprofil der 2. Etappe

21.05. Blauer Himmel, kein Wind. Beim Frühstück sehen wir eine Gruppe von Wanderern von der Gîte d'Etappe kommend und unserem Weg folgend. Der Weg führt noch ein kurzes Stück auf der Straße lang und dann in den schattigen Wald. Nach einem kurzen Aufstieg, zeigt der Wegweiser für die Transversale in zwei verschiedene Richtung. Wir entschließen uns für die längere Variante, die Meerblick und eine Kammwanderung laut unserem Büchlein verspricht. Die kurze Variante kürzt den Weg stark ab.

Es geht weiter durch Wald bergan bis zu einem Hochplateau mit fantastischen Blick auf das Meer. Ganz klar, ein perfekter Ort für 360° Fotos. Leider wird die Ruhe durch einen potenten Bullen gestört, der plötzlich aus den Büschen bricht und auf uns zu trottet. Wieder zeigt sich der Hund unbeeindruckt. Also folgen wir schleunigst dem Weg, der nun auf gleicher Höhe am Berg lang führt. Nach einem Abstieg durch Wald haben wir wieder Sicht auf Forci und wir fürchten, dass wir zurück zur Kreuzung kommen. Zum Glück ist das nicht der Fall und das nächste Etappenziel ist die Kirche Sant Alessia. Der Weg zieht sich lang und ist ohne Sonnenschutz. Immer wieder kleinen Auf- und Abstiege. Dann plötzlich ist die Kirche dann doch vor uns und wir ruhen uns kurz in ihrem Schatten aus. Der Blick ins Valle d'Alesani ist leider etwas dunstig. Weiter geht es bergab nach Pied´Alésani. Im oberen Teil des Ortes versuchen wir Benzin und ein Eis zu bekommen. Dazu müssen wir jedoch in den unteren Teil, wo es ein Restaurant gibt. Nach kurzem Warten (Köchin war da, bedient aber erst ab 17Uhr), bekommen wir endlich ein Eis.

Weiter geht es bergab. Da das Tagesziel (Pianellu) nicht mehr zu schaffen ist, entscheiden wir uns noch zum nächsten Ort zu gehen und dort nach einem Zeltplatz zu fragen. Nach einem kurzen Stück auf der Straße kommen wir über eine Brücke (Terniccia) vorbei an einer Gîte d'Etappe. Wir gehen weiter, es geht bergan, vorbei an vielen Schweinen. Der Weg schneidet immer wieder die Straße, die sich in Serpentinen hoch schlängelt. Inzwischen tut alles weh und keiner mag so recht weiter. Wieder auf der Straße hält neben uns ein Pritschenwagen und der Fahrer fragt, ob er uns bis Perelli mitnehmen soll. Keine Frage, wir sitzen hinten auf. Der Hund traut sich nicht so recht, folgt noch ein wenig dem Wagen, aber schafft es nicht. Er ist weg. Der Fahrer fährt uns zum Ende des Ortes, wo wir auf einem kleinen Spielplatz neben Grabstellen zelten können. Eine Quelle befindet sich nicht weit entfernt. Wieder haben wir Blick durch ein Tal auf das Meer. Zum Abendessen gibt es Cous-Cous in Geschmacksrichtung Zitronengras und Würstchen. Zum Glück ist der Spielplatz eingezäunt und verschließbar, denn wieder tummeln sich viele Schweine in der Gegend.

Perelli - Mazzola

22.05. Wir schlafen aus und frühstücken in Ruhe. Der weitere Weg (Rue de Limolasco) geht direkt an der Quelle vorbei und führt dann gemächlich bergan durch einen Wald. Als dieser vorbei ist, haben wir einen fantastischen Blick auf das inzwischen ferne Meer und die umliegende Berge. Hier wird pausiert bevor es auf gleichbleibender Höhe und auf einem angenehmen Weg ein Stück unterm Kamm weiter geht. Als wir den Kamm (Col de Muteri, 1172m) passieren, eröffnet sich ein weiter Blick auf das Hinterland mit schneebedeckten Bergen und das Tal, in dem irgendwo Pianello liegen soll.

Immer wieder kurze Pausen für Fotos. Am Anfang des Abstieges treffen wir auf einem Franzosen, der uns versichert, dass der Ort gleich da unten ist, also nicht weit weg. Somit erwarten wir immer wieder den Ort hinter der nächsten Wegkehrung, was jedoch einfach nicht eintreffen will. Wir pausieren an einem Fluss, an dem sich zwei Fliegenfischer versuchen und von unserem Auftreten gar nicht begeistert zeigen. Das Studieren der Karte zeigt, dass es eine Straße gibt, die den Weg abkürzt und uns nach Pianello wieder auf den Weg führen würde. Da wir jedoch noch Benzin brauchen, beschließen wir dann doch im Ort vorbei zuschauen. Der Weg führt mehr oder weniger durch das Flussbett, bleibt jedoch auf der linken Seite des Flusses, bis er dann doch über eine Brücke auf das andere Ufer führt. Dann geht es wieder erst bergauf, dann bergab bis nach Pianello (mit Gîte d'Etappe). Im Ort geht es auf die Suche nach Benzin. Eine ältere Dame weist uns jedoch darauf hin, dass es nicht eine Frage des Geldes sondern eine Frage des Habens ist. Schließlich finden sich ein paar Häuslebauer, die gegen das Tragen von ein paar Schieferplatten uns von ihrem Benzin abfüllen. Von vier Deutschen werden wir im nach dem Weg gefragt. Dieser geht unausgeschildert hoch zu einem Pass. Wir sind der Straße gefolgt, die zur Schotterpiste wird. Jedoch scheint es eine Alternative neben der Straße zu geben, auf die wir oben am Pass treffen. Nach dem Pass geht es wieder bergab in ein Tal mit einem Fluss. Nach dem Furten folgen wir auf der rechten Seite weiter dem Fluss. Es läuft sich gut und wir ziehen das Tempo an um ein bisschen Strecke zu schaffen. Kurz vor San Pancrazio holen wir die Vier wieder ein. Wir steigen nach dem Auffüllen unserer Camelbacks weiter ab nach Mazzola, das wir zur unserer Ziel der heutigen Etappe erklärt haben. Im Ort angekommen suchen wir nach dem Biwakplatz an der Kirche, von dem die Vier erzählt haben. Dann fragen wir jedoch nach einem Zeltplatz und bekommen eine Wiese am anderen Ende des Ortes empfohlen. Leider können wir diese nicht finden, was mit schmerzenden Füßen und Schultern für Unmut sorgt. Schließlich entscheiden wir uns mitten auf dem Weg am Ortsausgang zu zelten. Wasser gibt es aus einem Wasserhahn und drei Bier von einem osteuropäischen Gastarbeiter, der für den National Park arbeitet. Nach Sonnenuntergang gehen wir auf einen Kaffee und eine Schokolade in das örtliche Café. Das Café mit kleiner Pension wird vom Künstler Jean Charles Fabiani geführt. Es öffnet nach Bedarf, sobald man an der Tür rüttelt und er gerade zu Hause ist.

Höhenprofil der 3. Etappe

Mazzola - Sermano

23.05. Mit Blick auf Schneeberge frühstücken wir, bevor wir uns an das Zusammenpacken der Zelte machen. Die Tour beginnt mit einem Abstieg, mal Wald, mal Straße nach Alando durch Alzi. In Alando gibt es einen kleinen Tour d'observation und eine Statue zur Ehren von Sambuccuciu d'Alando (Pere de la Terre du Commun). Wieder folgt uns kurz ein Hund, der dann jedoch recht schnell wieder verschwindet. Bald geht es durch ein breites Tal, in dem fleißig Abholzung betrieben wird, auf einer breiten Schotterstraße. Den Abzeig des Weges verpassen wir und laufen eine ganze Weile in die falsche Richtung. Die fehlenden Markierung lassen uns umkehren und wir finden den Weg wieder, der über einen kleinen Fluss führt und dann wieder bergan bis zu einem Kamm. Von hier haben wir einen schönen Blick auf das Tal, das wir durchquert haben und auch auf Mazzola. Der Ort Sermano beginnt mit jeder Menge leeren und zerstörten Häusern, die keinen gastlichen Eindruck vom Ort ergeben. Wir entscheiden uns zur Gîte d'Etappe zu gehen und folgen dem steilen Weg in das Dorf. Die Hütte liegt jedoch einige Kilometer außerhalb des Ortes (der Straße folgend nach rechts vor der Kirche) und die mangelhafte Ausschilderung lässt uns an der Existenz zweifeln. Dann kommen wir doch an und stehen vor einem geschlossenem Restaurant. Zur Unterkunft muss man zur Hintertür und die ist offen. Wir kochen Mittag und einer von uns genießt eine erfrischende Dusche. Langsam treffen immer mehr Wanderer ein, die auf den Hüttenwirt warten und uns darauf hinweisen, dass wir kein Bett abbekommen, wenn wir nicht gebucht haben. Den Nachmittag genießen wir auf der sonnige Terrasse mit Blick auf die Berge. Um die Dusche ein bisschen zu rechtfertigen trinken wir später im Restaurant Kaffee und korsische Cola. Vom Eis bekommen wir nichts, da der Hüttenwirt es für nicht genießbar erklärt. Dafür weißt er uns eine Wiese an, auf der wir und ein weiteres Pärchen zelten dürfen. Das Wasser können wir von der Hütte nehmen. Das Abendessen genießen wir mit Blick auf Mazolla, das scheinbar nur ein Steinwurf entfernt ist, und auf schneebedeckte Berge. Manche sagen, an diesem Abend hatten wir den schönsten Zeltplatz der Tour.

Höhenprofil der 4. Etappe

Sermano - Corte

24.05. Heute soll es endlich nach Corte gehen. Wir gehen zurück durch den Ort Sermano und dann auf dem "bisher schönsten Weg" Richtung Castellare di Mercurio (610m). Der Blick ist weit und der Weg gut zu gehen, bis es plötzlich steil bergan zum Ort geht. Wer zweifel am Weg hat: Es geht immer berauf, bis die Straße einen scharfen Knick nach rechts macht und wieder aus dem Ort hinausführt. Es lohnt sich ein kleiner Abstecher auf einen hübschen Platz mit Springbrunnen und Blick ins Tal. Hier gibt es eine erste Pause. Das Dorf verlässt man durch ein Tor und es geht entlang am Berg, bevor es wieder steil bergan geht. Knappe 300 Höhenmeter gilt es zu überwinden, bevor man zum Kamm mit einer kleinen Kirche (San Martino, 904m) kommt. Endlich dort oben angekommen, sehen wir eine Straße, der man hätte folgen können, von Sermano nach San Martino. Auf der spart mich sich den Abstieg ins Tal und dann wieder den Aufstieg zum Kamm.

Nach einer kurzen Pause gibt es das Gleiche noch mal. Abstieg in ein idyllisches Tal mit einem Flüsschen und dann wieder Aufstieg nach Santa Lucia di Mercurio (820m). Hier machen wir wieder Rast am Marktplatz im Schatten. Laut Karte soll es nun entspannt nach Corte gehen. Doch die dunklen Wolken verheißen Ungutes und wir beeilen uns um weiter zu kommen. Auf gleichbleibender Höhe geht es von Santa Lucia zur Bocca di Civenti (785m). Während wir noch in der Sonne wandern, ziehen sich die Wolken immer dichter. Gegenüber, auf der anderen Bergkette, regnet es bereits. Von der Bocca di Civenti eröffnet sich erstmalig der Blick auf Corte und das dahinterliegende Bergmassiv. Nach einer kurzen Pause beginnen wir den Abstieg. Es fängt an zu regnen. Wir pausieren in einem Tunnel, der unter der Eisenbahnlinie durchführt. Ungefähr 2/3 des Weges zwischen der Bocca die Civenti und Corte ist geschafft. Nach dem Tunnel verlieren wir den Weg. Dieser folgt einem schmalen ausgewaschenen Flussbett, welches nun jedoch gut gefüllt war. Nach einer Weile noch eine Flussquerung. Nach einer kleinen Steigung endlich Zivilisation in Form von ersten Häusern. Es hört auf zu regnen und wir folgen einer Asphaltstraße nach Corte rein.

Höhenprofil der 5. Etappe

Corte - Refuge de la Sega

25.05.

Refuge de la Sega - Calaccucia

26.05.

Calaccucia - Refuge á l'Ecru - Calaccucia

27.05.

Calaccucia - Ajaccio

28.05.

Abreise von Ajaccio nach Nizza

29.05

Corte - Ajaccio

"Die Stehqual ohne Toilette", oder "Die Wiederentdeckung des Eiskaffee"...

Abreise: Ajaccio - Nizza

Mit der Fähre zurück, diesmal vom Südende der Insel eine etwas länge Fährfahrt nach Nizza. Von dort per Flug ins Arbeitsleben.


Ausrüstung

Fakten

Bücher und Karten

  • Corse - Entre mer et montagne von TopoGuides (gekauft bei Globetrotter für ca 15€)
    • Das Buch ist auf französisch und beschreibt die vier Wege (Mare e monti, Mare a mare Nord, Mare a mare centre, Mare e monti Sud, Mare a mare Sud) etappenweise. Zusätzlich enthält es für alle Etappen Kartenmaterial mit einer Auflösung von 1:50 000. Das Buch erscheint uns ausreichend um sich zurecht zu finden.

Fähre

  • Gebucht bei [Aferry.de]
  • Gefahren mit [Corsica Ferries - Sardinia Ferries]
    • Anreise: Nice nach Bastia, Abfahrt am Mittwoch 19 Mai 2010 um 14:30, Ankunft um 19:50
    • Abreise: Ajaccio nach Nice, Abfahrt am Samstag 29 Mai 2010 um 08:00, Ankunft um 14:15
    • Kosten: für 3 Erwachsene ohne Auto und Schlafplatz (Hin und Rück) 211.09 EUR (inkl. Kreditkartengebühr)