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Aktuelle Version vom 2. September 2013, 17:33 Uhr
Auf dieser Seite zeigen wir, ganz ehrlich, unsere Ausgaben (immer für zwei Personen), die wir in den verschiedenen Ländern hatten. Sie berücksichtigen jedoch nicht die Ausgaben in Vorbereitung auf die Reise, wie z.B. die Vervollständigung unserer Ausrüstung.
Inhaltsverzeichnis
Was kostet die Welt?
Die Gewichtung der Zahlen ist schwierig. Ist es viel oder wenig? Unser Reiseprofil entspricht dem eines, vielleicht zu geizigen, Backpackers. Wir essen oft bei kleinen Ständen auf der Straße, übernachten in (z.T. sehr) günstigen Unterkünften und verzichten so manches Mal auf kostspielige Vergnügungsausgaben. Wir erkunden die Orte, die wir besuchen meist zu Fuß (ohne Touren) und erarbeiten uns die Transportwege, so weit wie möglich, unabhängig von Agenturen und fahren mit den lokalen Bussen und Zügen (meist niedrigste Klasse). Und wir sind langsam unterwegs - das verringert die Kosten ebenfalls.
Natürlich fragt sich jeder, der eine solche Reise plant, wie man diese finanzieren soll. Dazu können wir eigentlich nicht viel sagen. Wir haben fleißig, mehrere Jahre lang kontinuierlich, gespart und die Ausgaben gering gehalten: kleine Wohnung, wenig Luxus und kaum Urlaub. Wir hatten kein Auto und haben alle Fixausgaben auf ein Minimum beschränkt. Klingt, verständlich, etwas dröge... dafür ist dann aber die Reise ein sprichwörtlich unbezahlbares Erlebnis, was man sich dann jedoch leisten kann!
Wir hatten kein festgelegtes Budget, nur eine Idee, wie viel am Ende noch mindestens für den Neustart übrig bleiben muss. Wir dachten an ein Jahr, vielleicht ein bisschen länger. Eine finanzielle Schätzung für die einzelnen Länder hatten wir, auch nach dem Studium zahlreicher einschlägiger Foren, nicht und so überraschte es uns schon sehr, als wir in Asien weit weniger ausgegeben hatten, als gedacht und so konnten wir gut und gern volle 21 Monate unterwegs sein.
Leider ist es nicht ganz vollständig, da einige Zahlen aus Indien fehlen. Uns wurde der iPod gestohlen und somit sind nicht nur zahlreiche Videos und Fotos weg, sondern auch unsere Ausgaben bis ungefähr zur Hälfte des Aufenthaltes dort.
Wohin und wenn ja, wie lange?
Ein paar wenige Sachen standen unumstößlich fest: Kurz vor meinem Dreißigsten, so nahe wie möglich an zu Hause starten, Transsibirische Eisenbahn, und so wenig Flüge wie möglich. Damit empfahl sich St. Petersburg wärmstens als Beginn unserer Reise ins Ungewisse. Auch logisch, dass nach Russland die Mongolei folgt und dann ist da auch schon China und dann Vietnam... so hangelten wir uns von einem Land zum nächsten, immer auf dem Landweg und immer mit Bus und Bahn. Das bequeme daran: man sieht Land und Leute, ist mitten unter ihnen und muss nie mehr als ein paar Tage im vorhinein planen, konnten dorthin wohin es uns zog, was andere empfahlen, das Wetter nahelegte. Das Abwarten auf oder Hetzen zu Flügen blieb uns erspart und hinsichtlich der Kosten lagen wir sicher weit unter denen eines Weltreise-Flugtickets. Da wir keinen festen Plan hatten, blieben wir in den meisten Ländern so lange, wie möglich, bis das Visum erschöpft war. Bis runter nach Indonesien ging es gut, dann war Schluss, dann war da das Wasser und eine Richtungsentscheidung musste her.
Man könnte sagen, dort spielte dann erste gegen dritte Welt. Indien versus Australien und Neuseeland. Ein Blick auf unsere Ausgaben (10 Monate Asien für schlappe 9000€! zu zweit!) und auf die Preise in Australien, ließ die Entscheidung jedoch, nicht nur aber auch ob des Geldes, schnell fallen. Es ist, wie es ist. In den ärmeren Ländern, vor allem in Kambodscha und Laos kann man für das gleiche Geld länger reisen und das Abenteuer wartet, kostenfrei, bereits vor der Tür. Außerdem lockte das indische Essen (super lecker und unter 1€) und die perfekte Wanderzeit in Nepal. Seit wir Russland verlassen hatten, war der Wechselkurs auf unserer Seite. Wir achteten zwar sehr auf die Ausgaben, aber selbst wenn man es nicht macht, sind die Preise für uns recht günstig. Je nach Geschmack zahlt man für eine warme Mahlzeit zwischen einem Euro (Straßenstand oder kleine Garküche) oder fünf Euros (Restaurants für Einheimische). Wer vom europäischen Essen nicht los kommt, bzw. Sorgen um Magen und Darm hat, der zahlt in Touristenrestaurants meist soviel, wie in den besseren Restaurants für die Einheimischen. Bei den Zimmern sind die Preise wie beim Essen - es gibt für jeden Abhärtungsgrad etwas. Wir schliefen meist in den günstigeren Empfehlungen unserer Reiseführer oder suchten uns ganz was untouristisches. Überraschender Weise waren die Hotels/Hostels/Pensionen für die Einheimischen meist genauso gut, wenn nicht besser (mit eigenem Bad, Ventilator und Fernseher) ausgestattet, als die für Touristen. Die Hostels, die jedoch überwiegend von Langnasen heimgesucht werden, sind dafür meist sauberer und die Kommunikation mit den Betreibern ist einfacher (bzw. überhaupt möglich). Die Faustformel ist somit sehr einfach: Wer auf sein Budget achten muss, der kommt mit Straßenessen und einfachen Zimmern weiter - wer nicht, der kann sich den einen oder anderen Luxus (Vorsicht jedoch mit den Erwartungen bei dem Wort) für ein wenig mehr gut leisten. Wir verzichteten sehr oft auf derlei und die Zimmer waren oft schon nicht mehr tragbar (in manchen Orten jedoch alternativlos). Wir aßen nahezu immer in Garküchen, verzichteten jedoch nie auf die vielen kleinen Leckereien, die es jeweils landestypisch gab. Ja, wir aßen auch Eis, ungeschältes Obst, schon aufgeschnittene Ananas, Fleischspieße von Straßengrills, und uns gänzlich Unbekanntes - eigentlich immer, nur in Indien schränkten wir dies ein.
Sicher half das Budget-schonende Indien den Sprung über Südafrika nach Südamerika zu wagen. Trotzdem wir bereits unseren angedachten Zeitraum von einem Jahr überschritten hatten, waren die Ausgaben bisher überschaubar geblieben. Und das war auch gut so. Vierzehn Tage Südafrika inklusive Mietwagen griffen kräftig zu und auch Argentinien und Chile schockten uns nach der langen Zeit in Asien und Indien gewaltig. Erst in Bolivien fanden wir wieder zurück zu den günstigen Preisen für Unterkunft und Essen. Mit Bolivien endete unsere Reise. In andere südamerikanische Länder trauten wir uns so recht nicht. Zwar hatten wir viel Gutes über Peru und Ecuador gehört, doch die Kriminalitätsrate schreckte uns ab. Wir wollten das Risiko, unsere Reise mit einem schlechten Erlebnis abzuschließen, nicht eingehen. Brasilien fiel leider auch wegen der hohen Preise, teilweise noch Deutschland übertrumpfend, weg.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass das Rucksack-Reisen in den südostasiatischen Ländern mehr Bang for the buck bietet. Unterkünfte sind preiswert und traut man sich zum Essen an die Straßenstände kann man im Vergleich zu den Restaurants für Touristen sehr viel sparen - und wo es leckerer ist, ist wohl keine Frage! Betrachtet man jedoch den Reise-Stress-Faktor (ließ: wie einfach kommt man von A nach B), gibt es so manche Tücken in den Ländern. Ist man bereit die touristisch ausgetretenen Pfade zu gehen, geht es unkomplizierter mit den leicht teureren Touristenbussen, weicht man davon ab, muss man sich den wahren/günstigen Preis oft hart erhandeln. Überhaupt ist das Handeln ein Volkssport dort und der Tourist ein willkommener, oft unterlegender, Gegner. Zum Glück ist es dann doch dort wie überall: mit Geld und Gleichmut kann man sich einen niedrigen Reise-Stress-Faktor erkaufen und unterm Strich lässt man sicher nur wenig mehr Geld (in Euros gedacht) vor Ort als wir. Was noch, aus unserer Sicht, für die asiatischen Länder spricht, ist das kostenfreie Abenteuer, was der Aufenthalt in den uns so fremden Ländern mit sich bringt. Alles ist neu, unbekannt und schon der Gang zum Abendessen kann viele Überraschungen und Entdeckungen bringen. In Südamerika, insbesondere in Argentinien und Chile, war es dagegen direkt langweilig und geordnet. Alles wirkte vertraut, die Strukturen bekannt und das Fahren mit dem Bus so unaufregend wie von Berlin nach Dresden, nur 10mal so lang. Das kleine Abenteuer wollte erkauft werden. Jedes Stück Natur ist zum Nationalpark erklärt, jeder Vulkan nur mit Guide zu besteigen und das günstigste Essen war der Hot Dog. Keine Frage, die Länder sind wunderschön, die Weiten einzigartig und sehenswert, aber unser Geld rann uns durch die Finger, obwohl wir leider von vielen Sachen absahen. Ganz sicher zählen Argentinien und Chile zu den teuersten Ländern Südamerikas und wir haben dort nicht die Möglichkeiten des Trampen und Couchsurfen ausgenutzt, aber Bolivien hat uns gezeigt, dass es auch weit günstiger dort drüben sein kann.
Ausgaben nach Kostenpunkten
Vielleicht ist es unseren Berufen (Programmierer und Projektleiter) zu verschulden, dass wir es ganz genau machen mussten. Sicher ist aber, wir mögen es gern kompliziert und so haben wir akribisch alle unsere Ausgaben aufgeschrieben und können nun für alle Interessierten auflisten, was uns was gekostet hat. Lediglich die Daten aus Indien mussten wir hochrechnen, da wir hier um unseren iPod erleichtert wurden und es bis dato noch kein Backup des Ausgaben-Dokumentes gab (Asche aufs Haupt dafür).
Um es irgendwie auswertbar und überschaubar zu machen, haben wir die Ausgaben in Kategorien zusammengefasst:
- Unterkunft
- Von Zeltplatz bis Hostel alles, für das wir gezahlt haben. Übernachtungen, die wir nicht gezahlt haben (wie Couchsurfing, Nächte auf Bahnhöfen, in Zügen usw.), werden nicht einbezogen, so dass man einen tatsächlichen Durchschnittswert erhält. Der Unterschied zwischen Zeltplatz und Hosteln (wir schliefen immer in Doppelzimmern) ist in manchen Ländern groß und so kann unser durchschnittlicher Preis etwas unter dem liegen, als von einem immer-unterm-Dach-Schläfer.
- Transport
- Inlandsflüge (2xMalaysia, 1xIndonesien, 1xIndien, 1xArgentinien), Busse, Züge und Mietauto (nur Südafrika), aber auch Mopedleihgebüren (nebst Benzin), was uns oft durchs Land gebracht hat (wie in Laos). TukTuk und Taxi sind wir nur sehr selten gefahren.
- Restaurant/Streetfood
- Neben Unterkünften sicher der Kostenpunkt, der je nach Reistil sehr unterschiedlich ausfallen kann. Wir haben so oft wie möglich das lokale Essen und somit an kleinen Ständen oder auf Märkten gegessen. Snacks und Getränke von Ständen fallen ebenfalls in diese Kategorie
- Einkäufe
- Hier rechnen wir alles auf, was wir in Läden oder Kaufhallen erworben haben. Das geht von Lebensmitteln hin bis zu Zahnbürste, wobei wir Essen nur dann gekauft haben, wenn Selbstverpflegung wesentlich günstiger war als "auf der Straße" (was nicht oft der Fall war).
- Sonstiges/Touren
- Der Punkt vereint unsere Ausgaben für geführte Touren (nur sehr wenige), Eintritte für Museen oder historische Stätten, Souvenirs, Postkarten und Geschenke für die Lieben zu Hause.
- Visa
- Ein nicht zu verachtender Kostenpunkt, insbesondere in den südostasiatischen Ländern.
Tagesbudget pro Kontinent
Wenig überraschend führen die Ausgaben für Unterkünfte, Transport und Ernährung die Liste der Kosten ganz vorne an. Da wir die meiste Zeit (17 von 21 Monaten) in Asien waren und dort eine Mahlzeit rund 1€ auf der Straße kostet, sind die Kosten für Einkäufe entsprechend gering. Erst in Südafrika, Argentinien und Chile sind wir wegen Mangel an Streetfood und auf Grund der hohen Restaurantpreisen wieder auf Selbstverpflegung umgestiegen. Auf die zahlreichen Angebote für geführte Touren haben wir sehr selten zurückgegriffen und auch beim Einkauf von Souvenirs waren wir bescheiden. Nur dreimal schickten wir kleine Pakete mit gesammelten Erinnerungsstücken nach Hause, wo sie immer unversehrt nach rund drei Monaten ankamen. Luxus haben wir uns nur sehr selten gegönnt - wir haben weder einen Tauchschein gemacht, noch waren wir Gleitschirmfliegen, genauso wenig sind wir Partygänger. Dazu kommt, dass wir eher schlechte Städtereisende sind. Wir hielten uns soweit wie möglich an die Natur und ihre Spektakel und das gab es fast immer umsonst, nicht jedoch in Südamerika, wo jeder Nationalpark überraschend hohe Eintritts- und Zeltplatzpreise nimmt. Zu der jeweiligen Grundstimmung in den Ländern gibt es mehr auf den Detailseiten der Kontinente.
Ausgaben pro Land
Und hier sind sie nun, die Ausgaben pro Land. Am interessantesten sind sicher die Beträge, die das durchschnittliche Budget zeigen. Singapur ist hier jedoch ein ziemlicher Ausreißer, kann ignoriert werden - wir waren dort nur einen Tag (keine Nacht) und sind nur durch die Gegend gelaufen. Etwas überraschend führt Kambodscha einsam an der Spitze der "kostengünstigsten" Ländern, was ganz klar an den unschlagbar niedrigen Unterkunftspreisen lag. Mehr Informationen gibt es auf den jeweiligen Seiten zu den Kontinenten.
Aufstockung der Ausrüstung
Neue Ausrüstung haben wir auf der Reise nicht gekauft. Wir waren sehr gut bestückt losgefahren und es haben nahezu alle Kleidungsstücke heil durchgebracht. Aus Ehrgeiz für schöne Fotos haben wir einmal ein neues Objektiv, beim Alten war der Autofokus kaputt, für unsere Canon 450D neu gekauft und einmal haben wir ein neues Smartphone gekauft, um den gestohlenen iPod zu ersetzen. Beide Ausgaben haben wir jedoch aus der Berechnung herausgenommen, da sie den Durchschnitt für das jeweilige Land in unseren Augen etwas verzerren, weil ja das jeweilige Land nicht so recht verantwortlich ist. Von Besuch auf der Reise haben wir uns nach 17 Monaten eine neue, größere und schnellere Festplatte für unser kleines Netbook mitbringen lassen. Unsere Fotos hatten inzwischen die alte 250GB Festplatte an ihre Grenzen gebracht. Um unsere Fotos mehrfach sichern zu können, haben wir hin und wieder MicroSD Karten gekauft, die wir gut versteckt immer bei uns trugen. Ein paar leichte Schuhe haben wir ersetzt, sowie einige Paare an FlipFlops ausgetauscht. Eine Packliste, sowie unsere Erfahrungen mit den meisten Produkten gibt es auf unserer Ausrüstungsseite.
Geld abheben
Eine interessante Frage ist sicher auch, wie man es mit dem Bargeld macht. Wir haben ein Gemeinschaftskonto bei der comdirect Bank, für das es, bei zwei Benutzern, zwei Kreditkarten gibt. Jede Kreditkarte hat ihren eigenen Verfügungsrahmen, was etwas Spielraum, z.B. beim Buchen von Flügen, lässt. Das Abheben von Bargeld mit den Visa-Karten der comdirect an Geldautomaten ist weltweit kostenfrei, was unterm Strich sicher einiges an Kosten spart. Wir hatten nur wenige Euros und Dollars mit, die wir weitestgehend unangetastet ließen. Nur manchmal musste ein Visa oder die Flughafengebühr in Dollar gezahlt werden. Mit ein bisschen Glück findet man jedoch fast in jedem Land einen Geldautomat, der auch Dollars anbietet.
In unserer Geldbörse hatten wir immer nur sehr wenig Bargeld, der Rest war versteckt an Mann. Mit Visa hatten wir nie Probleme an Geld zu kommen, haben sie jedoch nur an Geldautomaten eingesetzt und nie zum Bezahlen von Unterkünften oder in Läden verwendet. Von Missbrauch blieben wir zum Glück verschont. Lediglich einmal wurde uns ein Portmonnaie gestohlen (in China). Da war jedoch nur eine alte Kreditkarte drin, die eben für solche Zwecke, bzw. bei einem Überfall zur Deckung der funktionierenden Karten abgegeben werden kann.