Mare a Mare Nord

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Version vom 17. Juli 2010, 23:49 Uhr von Petra (Diskussion | Beiträge) (Moriani Plage - Forci)

Mare a Mare Nord
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Trekking
18. - 29.05.2010
Moriani Plage > Corte > Calacuccia
http://www.flickr.com/photos/trinchen/sets/72157624240481328/

Anreise: Barcelona - Nizza - Bastia - unbekannter Ort - Moriani Plage

Di 18.05. Flug von Barcelona nach Nizza mit Vueling. Suche nach einer Unterkunft in Nähe des Flughafens. Vom Informationsschalter am Flughafen kann man kostenfrei umliegende Hotels anrufen. Scheinbar alle Hotels ausgebucht. Abmarsch in Richtung Nizza durch die Nacht. Dann doch ein freies Dreibettzimmer im Premier Class für 52,90 € (Tagespreis). Der Name des Etablisements ist nich eben Programm, aber für Wandersleut ist das Zimmer durchaus akzeptabel - die restliche Klientel hingegen durchweg verstörend.

Mi 19.05. Das magere Frühstück des Hotels nehmen wir nicht in Anspruch und fahren mit dem Bus in die Stadt zum Hafen. Noch vor dem Frühstück wollen wir die Abfahrtsstelle der Fähre erkunden. Mit leerem Magen geht es genau in die falsche Richtung und somit auch wieder zurück. Am Tor zum Fährhafen studiert der Pförtner unseren deutschsprachigen Ausdruck der Buchung und winkt uns dann nach bangen Minuten endlich durch. Bei der Hafenmeisterei warten noch drei Deutsche auf die Abfahrt der Fähre am frühen Nachmittag. Sie übernehmen die Bewachung unseres Gepäckes, so dass wir in die Stadt zum Frühstück und zum Einkaufen gehen können. In einer Bäckerei lauschen wir Gesprächen wie "Wie gehts?" - " und essen Quiche und Pain au Chocolat. Leider ist der Kaffee ganz nach französischer Art winzig und sehr ungenießbar. Anschließend Einkauf von Lebensmittel bei Carrefour für ca sechs Tage und 50€. Um ca 13:30 sind wir wieder zurück am Hafen, schultern die Rucksäcke und gehen an den Autos vorbei auf das Schiff. Dort müssen wir das Gepäck in einem Raum lagern, der während der Überfahrt abgeschlossen wird. Ganz klar, das Essen bleibt an Mann und schnell wird noch das kleine Zelt rausgeholt, dass noch ein wenig Aufbereitung erfahren soll. Die Aussicht auf Nizza bei der Abfahrt wird durch die zwei Meter hohen dreckigen Scheiben etwas getrübt und die erhofften Fotos können nicht gemacht werden. Nachdem es auf dem Deck doch zu windig und regnerisch wurde, verbringen wird die Überfahrt überwiegend unter Deck mit Zeltreparatur, Schlafen und Essen.

Kurz vor 20 Uhr Ankunft in Bastia. Nichts los am Hafen, Gebäude alle geschlossen, kein Bus. Ein Gastwirt verrät uns, dass der letzte Bus schon lange gefahren ist und Abends sowieso nichts mehr fährt. Trampen könnten wir versuchen, aber es besteht kaum Aussicht auf Erfolg, da es an sich nicht praktiziert wird auf Korsika. Bei einbrechender Dunkelheit stapfen wir Richtung Ortsausgang in der Hoffnung auf der Küstenstraße ein Auto anhalten zu können. Der Weg führt uns vorbei an verfallene Häuser und scheinbar weg von der Straße, die sich jedoch unter uns durch einen Tunnel unter der Stadt schlängelt. Nebenbei halten wir Ausschau nach einer Tankstelle um Brennstoff für unseren Kocher zu erwerben. Da die Tankstelle bereits geschlossen hat, versuchen wir die Schläuche der Zapfstellen zu melken, mit minimalen Erfolg. Auch Trampen scheint glücklos. Die Autos ziehen zahlreich an uns vorbei. Dann plötzlich hält ein ganzer Bus mit dem Ziel "Airport" für uns mit einer besorgten Busfahrerin. Nach einigem Hin und Her ist sie bereit uns bis ... mitzunehmen. Scheinbar eher aus Besorgtheit als aus Pflichterfüllung, da sie während der Fahrt uns mehrmals für verrückt und leichtsinnig erklärt, da wir uns "nachts" noch auf der Straße befinden. Immerhin fällt der Preis von anfängliche 15€ pro Person auf 5€. In ..... sind wir auf der Suche nach einem Zeltplatz als wir von Polizisten aus einem Auto heraus angesprochen werden. Sie loben das hervorragende Französisch von Susi und fragen, ob wir wissen, wo wir sind und was wir so in Korsika machen wollen. Interessanter Weise fragen sie nicht, wo wir die Nacht verbringen wollen. Die verbringen wir schlussendlich auf einer Wiese hinter Carrefour zu dritt in einem Zweimannzelt ohne Abendessen.

20.05. Dank der Sonne und der unsicheren Nachtstätte sind wir beizeiten auf, räumen zusammen und kaufen Frühstück im Carrefour. Wir wissen, dass ein Bus vor Carrefour Richtung Moriani Plage fährt. Laut einem Wartenden, irgendwann am Vormittag, laut der Touristeninformation um 10:15, tatsächlich dann um 9:15. Für insgesamt 21€ (für drei Personen und drei Gepäckstücke) fahren wir nach Moriani Plage, wo wir eine Stunde später ankommen. Dort können wir endlich Benzin erstehen und eine 1,5l Flasche Wasser für mehr als 2€. Offensichtlich hat sich der Großeinkauf in Nizza gelohnt. Laut BP-Tankstelle ist das Abfüllen von Benzin in Benzinkocher Brennstoff-Flaschen in Frankreich strengstens verboten. Die Dame bei Total - einige hundert Meter südlich, hinter Casino - war deutlich freundlicher und hatte beim Verkauf von Benzin im Werte von 0,47€ sogar noch ein Lächeln auf den Lippen.

Moriani Plage - Forci

Gegen 11Uhr Abmarsch in Richtung Penti bei sonnig-heißem Wetter. Der Mare a Mare Nord Weg beginnt direkt im Ort und folgt zunächst ein paar Asphaltstraßen. Schnell gewinnt man Höhe und somit immer wieder einen weiten Blick zum Meer, das verlockend kühl in der Sonne glitzert. Eine erste Pause gibt es an der Kirche San Nicola. Zum ersten Mal sehen wir die Art und Weise, wie die Korsen ihre Friedhöfe anlegen. Am Ortseingang gibt es immer wieder kleine eingezäunte Bereiche, in der Familiengräber angeordnet sind. Ab Castellana folgen uns zwei Hunde hartnäckig. Der Aufstieg geht weiter nach Tribbidu. Hier rasten wir auf einer Bank unter einem Baum mit einem schönen Blick auf ein grünes Tal durch das der Weg führt. Der Abstieg beginnt nach einem kleinen Eisentor, so dass wir dachten, dass wir die Hunde auf diesem Wege los werden. Einer jedoch überspringt es und erweitert somit unser Team für zwei Tage. Plötzlich sind wir umringt von Schweinen, die gar nicht freundlich Grunzen sondern sich imposant in unseren Weg stellen. Leider scheint der Hund keinen Jagdtrieb zu haben. Er zeigt sich unbeeindruckt und trägt somit nichts zum Verjagen der Schweine bei. Nach dem Schweinen folgt gleich das nächste Hindernis, ein Fluss, der ohne Brücke zu queren ist. Ein Unterfangen, dass man quasi als "ins Wasser gefallen" bezeichnen kann. Nach der Trockenlegung geht es weiter und das bald wieder auf einer Straße, die vorbei an Penti und der Gîtes d'Etappe. In Forci fragen wir Bewohner, ob sie ein Stück gerade Wiese wissen, auf der wir unsere Zelte aufschlagen können. Sofort werden wir auf ein unbebautes Grundstück mitten im Ort geführt. Von einer Quelle ein Paar Meter außerhalb des Ortes holen wir Wasser zum Kochen. Die letzten Sonnenstrahlen werden zum Trocknen der Sachen genutzt. Beim Kochen gesellt sich ein anderer Anwohner des Ortes zu uns und freut sich, dass wir aus dem ehemals sozialistischen Teil Deutschlands kommen. Schließlich ist er ein bekennender Kommunist. Ein paar Minuten später kommt er mit einem Stück Salami wieder und den Worten, dass das alles ist, was er uns geben kann. Die Salami schlägt jede Supermarkt-Salami und wird während der kommenden Tage gut eingeteilt. Bevor wir beizeiten in die Zelte kriechen, lassen wir uns Chili con Carne aus der Dose schmecken und spielen noch eine Runde Karten.

Moriani Plage - Corte

Corte - Calacuccia - Corte

Corte - Ajaccio

"Die Stehqual ohne Toilette", oder "Die Wiederentdeckung des Eiskaffee"...

Abreise: Ajaccio - Nizza

Mit der Fähre zurück, diesmal vom Südende der Insel eine etwas länge Fährfahrt nach Nizza. Von dort per Flug ins Arbeitsleben.


Ausrüstung

Fakten

Fähre

  • Gebucht bei [Aferry.de]
  • Gefahren mit [Corsica Ferries - Sardinia Ferries]
  • Anreise: Nice nach Bastia, Abfahrt am Mittwoch 19 Mai 2010 um 14:30, Ankunft um 19:50
  • Abreise: Ajaccio nach Nice, Abfahrt am Samstag 29 Mai 2010 um 08:00, Ankunft um 14:15
  • Kosten: für 3 Erwachsene ohne Auto und Schlafplatz 211.09 EUR (inkl. Kreditkartengebühr)