Kreta 2016

Aus RTW

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Im Mai 2016 sind wir an der Südküste Kretas etwa 80km grob dem Europäischen Fernwanderweg E4[1] von Ost[2] nach West gefolgt. Los ging es in einem der Schicksalsorte der Schlacht um Kreta[3], Fernziel waren die Traumstrände von Elafonisi[4].

Nach Anreise mit dem Bus zum gleichnamigen Dörfchen ist unser Tour-Start in der schönen Imbros-Schlucht (km; 2 h), der kleinen - aber besser erreichbaren - Schwester der Samaria-Schlucht. Sehr zu empfehlen. Vom Fuße der Imbros-Schlucht bei Komitades sind es noch einmal ca. 4km zum Tagesziel Chora Sfakion. Das ist zwar stellenweise etwas verbaut (eine lebendige Stadt eben), aber voller netter Strand-Restaurants in denen vor der Saison noch nichts los ist und die Kellner somit noch gut gelaunt und sich über jeden Gast freuend.

Die nächste Etappe (km; 2 h) auf dem Weg nach Westen, so kurz, dass sie auch gut als Tagesausflug von Sfakion ausgeführt werden kann, führt nach Loutro[5], ein verschlafenes, ehemaliges Fischerdörfchen das nur auf dem Wasser-Weg zu erreichen ist - oder eben zu Fuß. Beim Anblick der Bucht kann man sich der Bade-Versuchung trotz noch frühlingshafter Wassertemperaturen nur schwer widersetzen. Die gegenüberliegende Finikas-Bucht und die alte Bergfestung sind einen Nachmittagsausflug wert, liegen aber auch an der nächsten Etappe.

Nach den Aufwärmübungen an den Vortagen beginnt im nächsten Abschnitt das Fernwandern - direkt mit 5 Sternen. Der Wanderklassiker an der Südküste Kretas führt nach Agia Roumeli (14 km; 5 h), vorbei an Kiefern und Kieseln immer entlang der malerischen Küste die hier Buchten aus weißem Marmor hervorbringt. Einige Passagen machen aber klar, dass es sich hier um keinen Spaziergang handelt - Trittsicherheit!

Agia Roumeli ist das isolierte Städtchen am Fuße der Samaria-Schlucht[6]. Von hier kann man mit der Fähre nach Ost und West weiterfahren (also z.B. nach Loutro oder Sfakion zurückkehren), vollbepackt Wanderungen ins Hochgebirge Richtung Omalos (15 km; 6 h) wagen, die Schlucht nach Belieben als Tagesausflug begehen, oder schlicht das Tal um das historische Fort genießen. Die Küsten-Etappe des E4 vorbei an Kap Tripiti bis Sougia (ca. 10h) ist nur konditionsstarken Wanderern zu empfehlen.

Sougia[7] bietet die Möglichkeit zum Eintauchen in die (sagenumwobene) Geschichte Griechenlands, ob beim Tagesausflug zur Höhle des Ilias-Zyklopen Polifimos, oder auf der nächsten Etappe entlang des antiken Kurorts Lissos (km; 1,5 h) nach Paleochora (15 km; 5 h). Auf diesem Abschnitt passiert man ein Hochplateau das einen reizvollen Weitblick in beide Richtungen entlang der Küste erlaubt.

Paleochora[8] ist vergleichsweise betriebsam und verkehrsreich, dafür gibt es Eisbecher und Läden zum Auffüllen der Vorräte - ein gewaltiger Sandstrand und ein historisches Fort runden das Angebot ab. Mögliche Melancholie über die letzte Etappe nach Elafonisi (19 km; 7 h) wird verdrängt von der Aussicht auf die Bilder im Reiseführer. Zunächst durch die Felder der Tomatenbauern von Paleochora, und vorbei an wegelagernden Ziegen- und Schaf-Herden, wird Sand und Wasser zunehmend bunter.

Im Badeparadies Elafonisi kann man an verschiedenen Stränden und Lagunen unterschiedlichster Farbe und Wassertiefe von den zurückliegenden Etappen entspannen und bei Sonnenuntergang mit dem auch bei Einheimischen beliebten Linienbus in die Zivilisation (Chania) zurückkehren, oder aber weiterwandern...

Hinweise

  • Auf praktisch keiner beschriebenen Etappe gibt es unterwegs Einkehrmöglichkeiten. Unbedingt ausreichend Wasser mitführen!
  • die Tagesetappen erscheinen kurz doch man ist oft auf Sand unterwegs, es geht stetig auf und ab, und nicht selten muss auch etwas gekraxelt werden
  • Fähren sind hier von überschaubarer Größe und die Häfen in den kleinen Orten oft nicht ausgebaut. Die Elemente bestimmen daher den Fahrplan, Wartezeiten sind entsprechend einzuplanen
  • besonders off/pre-season sind Unterkünfte kein Problem. Möchte man doch die Sicherheit einer Reservierung kommt man am Telefon/per Email mit Englisch zurecht

Fakten

30.04.

  • Flug bis Heraklion
  • Bus bis Imbros, Umstieg in Vrisses
  • Wanderung
    • Imbros Schlucht bis Komitades (km; 2 h)
    • auf Straße bis Chora Sfakion (~5km)

01.05.

  • Wanderung bis Loutro (km; 2 h)
  • Nachmittagsausflug Finikas

02.05.

  • Wanderung Agia Roumeli (14,1 km; 5 h)

03.05.

Geplant war die Samaria-Schlucht bis Omalos aufzusteigen und am Folgetag von dort weiter nach Sougia abzusteigen. Wegen Flutgefahr durch starken Regen am Vortag war die Schlucht jedoch gesperrt.

  • Tagesausflug zum Schlucht-Eingang und Lower West Fort Agia Roumeli
  • Fähre nach Sougia im Sturm

04.05.

  • Tagesausflug zur Höhle des Cyclop Polyphemes

05.05.

  • Wanderung Paleochora (15 km; 5 h)

06.05.

  • Wanderung Elafonisi (19 km; 7 h)
  • Übernachtung oberhalb in Chrisoskalitissa

07.05.

  • Ruhetag Elafonisi
  • Bus nach Bali

08.05.

  • Bus bis Heraklion
  • Flug nach Hause

Referenzen

  1. https://de.wikivoyage.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Fernwanderweg_E4
  2. https://www.openstreetmap.org/relation/1920350#map=13/35.2188/24.1533
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Merkur#Evakuierung_der_Alliierten_vom_28._Mai_bis_zum_1._Juni
  4. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Elafonisi
  5. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Loutro,_Chania
  6. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Samaria_Gorge
  7. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Sougia
  8. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Palaiochora