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Aktuelle Version vom 23. August 2013, 13:55 Uhr

In aller Kürze:

Der Besuch Asiens, insbesondere Südostasiens, ist ein absolutes Muss auf jeder Weltreise und in Hinsicht auf das Budget ist ein längere Aufenthalt dort sicher ausgesprochen günstig. Wenn man es so macht, wie wir - alles auf dem Landweg - braucht man zwar unendlich viel Zeit, sieht jedoch unendlich viel und das für wenig Geld: Wir waren gute 11 Monate in Asien unterwegs und haben "nur" 11'500€ für zwei Personen ausgegeben. Mit anderen Worten, eine einfach einjährige Reise durch Asien ohne viel Luxus kann man bereits ab 6000€ machen. Die Karte zeigt (bis auf Russland) die durchschnittlichen Tagessätze pro Land. Man sieht deutlich, dass China und Indonesien etwas preisintensiver sind als der Rest Südostasiens. Kambodscha fällt etwas mit unschlagbaren 16€ pro Tag für zwei Personen (positiv) aus dem Rahmen.

Lässt man Russland und Brunei bei uns weg, bewegen sich die durchschnittlichen Tagessätze bei uns um die 30€ pro Tag für zwei Person, inklusive Unterkunft, Transfer (Bus und Bahn) und Essen (überwiegend Streetfood).

Gewohnt haben wir meist in den günstigeren Empfehlungen unserer Reiseführer und oft auch in Hotels, die überwiegend von Einheimischen genutzt werden, jedoch immer in Doppelzimmern (meist mit geteilten Bad). Für China empfiehlt sich der Erwerb einer Mitgliedskarte für Hostelling International. Reist man zu zweit und teilt sich ein Doppelzimmer bekommt man so immer einen Rabatt auf den Zimmerpreis (im Dorm wäre es pro Bett, also nur für eine Person). In Thailand war die Karte jedoch wieder nutzlos, da die Zimmerpreise selbst in den Youth Hostels in Bangkok schon astronomisch hoch waren. Die Idee vom Zelten ging fast nur in der Mongolei und Laos auf. Oftmals wussten die Einheimischen gar nicht, was wir von ihnen wollten, wenn wir nach einem Stellplatz fragten. Generell galt jedoch: je abgelegener das Dorf, je einfacher war es. Oder eben ganz einfach im Grünen. In Malaysia gab es dagegen wieder ganz offiziell Zeltplätze in wunderschönen Gebieten. Auch mit dem Couchsurfing haben wir es versucht, geklappt hat es überraschenderweise nur in China. Ansonsten hat das Konzept nicht so recht zu unserem Reisestil gepasst, da wir selten mehr als einen Tag im vorhinein wussten, wo wir landen werden.

Geflogen sind wir nur zweimal und das auch nur, weil es anders nicht ging (siehe Malaysia). Ansonsten ging es mit Bus und Bahn, immer günstigstes Ticket, sehr gut voran und der Spontanität waren damit keine Grenzen gesetzt. Wir haben immer versucht die Touristenbusse zu meiden und wenn möglich mit den Vihekeln, in denen auch die Einheimischen unterwegs sind, zu fahren. Allein das chinesische und kambodschanische Neujahrsfest machte uns das Reisen sehr schwer. Bahnen und Busse waren komplett ausgebucht und die Preise für Busse enorm gestiegen. Wir haben eigentlich nie versucht zu trampen. Nur ab und zu auf Tagesausflügen, wenn absehbar war, dass wir uns etwas überschätzt hatten.

Hinsichtlich des Essens haben wir uns ganz an die lokalen Gewohnheiten gehalten und uns nahezu immer bei Garküchen und Markt- oder Straßenstände ernährt, was wesentlich günstiger war als Selbstverpflegung, ganz abgesehen von den Touristenrestaurants. Zugegebener Maßen haben wir uns eher selten ein wenig Luxus gegönnt. Unser Reisen war eher ein Alltag als ein Ausnahmezustand, jedenfalls was die Extras anging.

Hier noch eine kleine Gesamtübersicht für Asien bevor weiter unten die einzelnen Länder aufgelistet werden:

Russland

Obwohl Russland politisch zu Europa gehört, haben wir es jedoch erstmal ganz klassisch geographisch nach Asien einsortiert. Hier waren wir noch undiszipliniert und haben die Ausgaben nicht einzeln protokolliert. Insgesamt waren wir vier Wochen in Russland, wovon wir zwei Wochen in St. Petersburg und Moskau verbracht haben, wo wir, eher auf Urlaub, ein anderes Reiseprofil an den Tag gelegt haben. Danach ging es mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Irkutsk, wo wir zwei Nächte über Couchsurfing untergekommen sind. Am Baikal haben wir es erstmalig mit einer kleinen Wanderung versucht und eine Nacht im Zelt verbracht. Wir haben alle Strecken mit der Bahn zurückgelegt und sind nur einmal mit dem Bus gefahren, in die Mongolei. Gegessen haben wir meist in preiswerteren Restaurants und geschlafen in den günstigsten Unterkünften, die wir jeweils finden konnten.

Mongolei

Ganz entgegen dem allgemeinen Touristen-buchen-Touren-Trend haben wir unsere (viel zu knappen) vier Wochen durch individuelles Reisen durch die Mongolei ausgefüllt. Durch das Nutzen der öffentlichen Busse und Schlafen im Zelt haben wir sicher einiges im Vergleich zu geführten Touren (ab 30USD/Tag) gespart. Hat man kein Zelt dabei, finden sich auch in den kleinen Orten immer Familien, die für wenig Geld Jurten an Touristen vermieten und Essen angebieten, manchmal sogar ein kleines Hostel von Expats geführt. In die Wüste Gobi haben wir es leider nicht geschafft, zum einen weil die Zeit zu knapp war und zum anderen, weil man da dann doch einen Ortskundigen braucht. Von unseren Ausflügen zurück in der Hauptstadt, haben wir uns immer Doppelzimmer in den Unterkünften gegönnt. Sparen kann man ganz gut durch Essen in den kleinen, einfachen Restaurants, deren Portionen (eher fettig und nicht für Diät gedacht) nicht selten zu Magenausdehnungen führen. Wer sich gern selbst verpflegt, der kann sehr gut in den Supermärkten in Ulaanbaatar (ehemaliges "Staatskaufhaus", zentral gelegen) einkaufen. Mehr Details über unsere Reise durch die Mongolei gibt es in unserem Rückblick und Fazit.

China

China ist ein recht preisintensives Reiseland, insbesondere, wenn man den Osten mit seinen ganzen modernen Städten bereist. Während man teilweise recht günstig und spontan mit Bahn und Bus fahren kann (nicht jedoch während des chinesischen Neujahrsfestes), sind die Übernachtungskosten oft überraschend hoch. Wer, besser als wir, ein bisschen plant, kann gut Couchsurfing nutzen. Wir hatten uns zusätzlich noch einen Jugendherbergsausweis gekauft, der sich insbesondere bei Doppelzimmern bezahlt machte. Gegessen haben wir fast immer in, nicht immer lecker aussehende, Garküchen, in denen man für rund einen Euro eine leckere deftige Nudelsuppe nach Art des Hauses bekommen kann, zum Frühstück gab es Buns (Hefeteig-Bälle mit diversen Füllungen).

Unser Visum hatten wir in Ulaanbaatar, Mongolei, beantragt, für eine Verlängerung mussten wir jedoch in Shanghai vorsprechen. Wir sind nahezu komplett an der Ostküste entlang gereist, immer auf der Spur der chinesischen (und deutschen) Geschichte. Ausflüge gab es zur Chinesischen Mauer mit Zelt, zu Höhlen-Dörfern im Nordwesten, zu den berühmten Reisterassen bei Longsheng, zur Tigersprungschlucht inklusive der Kultur-Dörfer Lijiang und Dali in Yunnan und zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Etwas ganz besonderes war aber sicher unsere Zeit bei den Hakka-Dörfern. Wir haben immer versucht etwas zu wandern, vorzugsweise mehrere Tage, jedoch fanden wir wenig Informationen dazu und keine "expliziten" Wanderwege - man fährt mit Auto und Bus. Gezeltet wurde entsprechend wenig. Geführte Touren machten wir keine und wir waren wir auch auf keinen Shan (heiligen Berg der Buddhisten). China - das war ein kontrastreicher Mix aus Moderne und alten Werte, aus Reichtum und Armut. Zeit für den Westen hatten wir leider nicht und somit sahen wir sprichwörtlich nur das halbe Land und sicher auch nur den reicheren, einfacheren Teil.

Vietnam

In Vietnam muss jeder seinen Weg für sich wählen. Es geht gut und bequem auf den touristischen Pfaden inklusive Massen von Rund-um-Sorglos-Tourenangeboten bis hin zum berühmten Hop-On-Hop-Off Bus entlang der Küste, der einen sogar vors Hostel fährt, oder es geht ein bisschen komplizierter. Wir hielten es wie schon in China: Essen in Garküchen, auf dem Markt oder an Essständen und Schlafen in Hotels, die eher weniger Touristen beherbergen. Bei den Bussen kämpften wir zwar jedesmal um einen fairen Preis, aber die Landschaften, die wir dann auf Umwegen entdeckten, waren es wert. Zweimal waren wir je zwei Tage allein wandern, und zweimal haben wir eine Tour gebucht (von Kontum aus in den Dschungel und zwei Tage auf dem Mekong), was sich im Kostenpunkt "Sonstiges" niederschlägt. Insgesamt waren wir 52 Tage vor Ort, reisten von der chinesischen Grenze bis runter nach Ho-Chi-Minh City, nahmen nahezu alle Sehenswürdikeiten mit, und weiter nach Kambodscha auf dem Mekong, wobei wir über eine Woche in einem kleinen Ort im Norden auf eine Mitreisende warteten (eine sehr kostengünstige Zeit - wo nix ist, gibts nix).

Kambodscha

Rückblickend haben wir von Kambodscha recht wenig gesehen. Auf dem Mekong ging es von Vietnam nach Phnom Penh und dann auch gleich weiter nach Angkor Wat. Das kambodschanische Neujahr warteten wir an der Küste, in Kep ab und dann ging es wieder weiter am Mekong entlang nach Laos. Entweder waren wir müde von der intensiven Zeit in Vietnam oder es war tatsächlich recht schwer an Informationen rund ums Wandern zu kommen. Zwar fanden wir den Mekong-Trail, der war jedoch eher was zum Radfahren, was wir nach einer zweitägigen sehr trockenen Wanderung auf einer Mekong-Insel, nur bestätigen können. Unterkunft und Transport hatten wir dafür über einen kleinen gemeinnützigen Verein. In Banlung verbrachten wir krankheitsbedingt eine ganze Woche fast nur im Hotel, aber auch dort scheiterten wir beim Wanderen - der Organisationsaufwand (Tourbuchen, Genehmigungen, keine Karten,...) war es uns nicht ganz wert und so verließen wir nach 24 Tagen auch schon wieder das Land. Unterkunft und Essen (auch hier muss man auf Märkten stark handeln) sind sehr günstig: Schlafen kann man für unter 6€ und sich am Tag satt essen für 2€. Bezahlen kann man in Dollar und der einheimischen Währung Riel, wobei der Wechselkurs auf der Straße immer 1 zu 4 ist. Die Währungen werden bunt durcheinander gemischt, an Bankautomaten gibt es meist Dollar und auch Hotels sehen den gern lieber. Man sagt, alles, was die Khmer haben, ist Angkor Wat und entsprechend lassen sie es sich bezahlen und so schlägt hier der Kulturposten entsprechend stark zu. Wir haben viele getroffen, die von Vietnam oder Thailand nur einen kurzen Ausflug zu der Tempelanlage gemacht haben. Ob das dem Land jedoch gerecht wird, bezweifeln wir. Die starke und greifbare Geschichte ist dafür zu spannend und so bleibst zu hoffen, dass sie noch ein bisschen Natur übrig lassen um auch damit locken zu können. So richtig nahe sind wir dem Land leider nicht gekommen. Mit Bussen kommt man zwar weit, mit einem Motorrad sieht man jedoch sicher viel mehr. Wir haben es für Tagesausflüge ausgeliehen, damit zu reisen schien allerdings eine offensichtliche Alternative zum spärlichen Busplan über Land.

Laos

Laos hat uns schon vor Ort sehr gut gefallen und rangiert noch immer ganz oben unter den Ländern, die uns am meisten gefesselt haben. Es ist ein perfekter Mix aus interessanter Geschichte und wunderschöner Natur, vom Dschungel bis zur Bergwelt. Zweimal liehen wir uns ein Moped, einnmal für eine dreitägige Höhlen-Tour bei Tha Khaek und dann für eine herausfordernde zehn Tage und 1000km von Vientiane über Ho-Chi-Minh-Pfade in den Osten und zurück über Luang Prabang. Geschlafen haben wir auf den Touren oft im Zelt, gegessen immer in kleinen Garküchen oder ab und zu auch selbst gekocht. Ansonsten ging es mit kleinen Abstechern im Bus am Mekong entlang von Don Det an der Kambodschanischen Grenze. Für den hohen Norden hatten wir leider keine Zeit mehr, da wir die vier Wochen Visa bereits gut ausgeschöpft hatten und wir noch mehr Länder sehen wollten. Der Abschied viel schwer und eine Wiederkehr steht außer Frage.

Thailand

In Thailand legten wir einen wahren Sprint durchs Land zurück. Nach Laos erschien es uns viel zu touristisch erschöpft und für ausländische Bedürfnisse perfekt vorbereitet. Abenteuerlich waren da nur die Versuche der Thais uns in Bangkok zu einer Taxifahrt oder einem Besuch beim Schneider zu überreden. Sehr schnell ging es von Chiang Mai nach Bangkok und dann weiter in den Süden auf der Suche nach dem typischen Strand-Bungalow-Idyll, von dem so viele schwärmten. Sicher lag es auch am permanenten Regen, aber von einer Verlängerung unseres Aufenthaltes durch einen "Visa-Run" sahen wir ab. Wir hatten nur für 15 Tage Aufenthalt bekommen, da wir über Land eingereist waren und für weitere 15 Tage wollten wir keine 60 USD ausgeben um einen Tag grenznah in Burma zu verbringen um eine erneute Einreise zu erkaufen.

Malaysia

Malaysia war anfänglich nicht so richtig auf unsere Liste, wurde aber von vielen anderen begeistert empfohlen und dem können wir nun absolut zustimmen: es bietet Asien, aber auf eine angenehme Art und Weise. Neben der malaiischen Kultur, kann man die indische und chinesische kennen lernen und dazu gibt es vielfältige (Kultur-)Landschaft, vom feuchten Dschungel über malerische Teeplantagen im Hochland bis zu weißen Sandstränden auf kleinen Inseln. In den Cameron Highlands haben wir sieben Nächte auf einem Zeltplatz geschlafen, was den durchschnittlichen Übernachtungspreis sicher etwas niedrig erscheinen lässt. Aber auch sonst waren die Kosten fair, die Unterkünfte gut und das Essen und die Getränke (Tee Tarik!) unglaublich lecker auf den sogenannten Food Courts. Mit einem ersten Flug seit Deutschland verließen wir in Malaysia das asiatische Festland, nach einem kurzen Abstecher nach Singapur, und flogen nach Borneo. Unsere Euphorie für Malaysia ebbte jedoch mit Borneo erheblich ab. Obwohl uns Kuching noch sehr gut gefiel, war es uns ansonsten die Möglichkeiten zu exklusiv (meist fliegen und Touren), so dass wir uns nur noch den Mulu Nationalpark mit seinen Höhlen anschauten, bevor wir uns recht schnell über Kota Kinabalu in den indonesischen Teil Borneos absetzten - stilecht mit dem Boot, denn obwohl sich beide Länder Borneo teilen, geht es in von Sabah nach Kalimantan nur übers Land.

Indonesien

Indonesien hat uns, nach einigen Monaten in den anderen asiatischen Ländern, überrascht. Insbesondere die Zimmerpreise sind hoch, die Qualität jedoch niedrig. Auf Grund der langsamen Reisegeschwindigkeit über Land und Wasser, haben wir einige Nächte in Autos und auf Schiffen verbracht, was die Anzahl der aufgelisteten Übernachtungen drückt. Ein bisschen Exklusivität gab es auf den Togians (Schnorchelparadies) und auf einer Tour um die Komodowarane zu sehen. Da wir ausnahmsweise einen festgelegten Abflug von Jakarta nach Delhi hatten, mussten wir einmal fliegen um noch genug Zeit für den indischen Visaantrag in Jakarta zu haben. Die Wartezeit verbrachten wir mit einer Wanderung auf den aktiven Vulkan Gunung Gede, nachdem uns der Kelimutu auf Flores schon so gut gefallen hatte. Anhand der Auflistung bei Transportmitteln sieht man, es gibt nahezu alles, aber nicht auf jeder Inseln. Insbesondere in Kalimantan (auf Borneo) gab es kein Busnetz mehr - alles wurde über private Taxi-Unternehmen abgedeckt. Von Insel zu Insel sind wir, bis auf einmal, immer mit einem Schiff, wobei Überfahrten mit den staatlichen Pelni-Schiffen in der niedrigsten Klasse kein Vergnügen sind. Indonesien ist mit seinen mehr als 17'000 Inseln unglaublich vielfältig und wir konnten mit Sulawesi, Flores und Java nur einen winzigen Teil davon entdecken.


(*) Markiert Summen der darauf folgenden (nicht farblich markierten) Unterpunkte.
(**) Bei den durchschnittlichen Übernachtungsausgaben berücksichtigen wir nicht Russland und nur Nächte, für die wir gezahlt haben.

Unsere Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Rechenfehler sind nicht auszuschließen :)

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