15.11.2011 Hängende Tempel (Xuánkōngsì) und Hölzerne Pagode (Yīngxiàn Mùtǎ) bei Datong

Aus RTW


Zum ersten Mal auf unserer Reise haben wir heute, zusammen mit zwei Österreichern, die wir hier im Hotel kennenlernten, das Angebot einer Agentur angekommen und über CITS eine Tour zu zwei Sehenswürdigkeiten bei Datong, den Hängenden Tempeln bei Hunyan und die Hölzernden Pagode in Yīngxiàn, beides ca. 70 km von Datong entfernt, gebucht. Ursprünglich wurde uns vorgeschlagen, statt der hölzernen Pagode die Yúngāng Grotten als zweites Tagesziel zu besuchen - da diese jedoch hervorragend und schnell per öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sein soll, baten wir um Substitution dieses Ziels. Dem wurde auch ohne Erhöhung des Preises stattgegeben; wohl auch, da sich die Gesamtkilometerzahl dadurch nicht oder nicht deutlich erhöht.

Gegen halb elf Uhr morgens ging es los Richtung Süd-Osten zu den Hängenden Tempel, welche wir nach ca. einstündiger Fahrt erreichten. Die Tempel wurden 490, komplett aus Holz, direkt an die Felswand gebaut, so dass es von weitem so aussieht, als wenn sie an der Wand kleben. Seit 1982 stehen sie auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China. Nach ausgiebiger Fototour trafen wir unseren Fahrer nach über einer Stunde wieder und es ging weiter zur hölzernen Pagode, bzw. nach Yīngxiàn. Die Pagode wurde 1056 erbaut und gilt heute als das größten und älteste Holzgebäude dieser Art in China. Die Pagode haben wir von Außen betrachtet und Fotos gemacht, den Eintritt haben wir aber gespart, da (vorgewarnt durch unseren CITS-Mitarbeiter) auf Nachfrage bestätigt wurde, dass die Pagode nicht zu betreten ist (dies scheint zu wechseln). Statt dessen schlenderten wir durch die einladenend aufgeräumten und fast stereotypischen Straßen des Ortes und beschauten die örtlichen Handwerke und kosteten direkt auf der Straße am Spieß frittierte Würstchen. Die Heimfahrt erfolgte zügig durch karge und stark erschlossene Landschaft: Autowerkstätten und Handwerke am Straßenrand zieren die Dörfchen, in Stadtnähe rechtwinklig angelegte und laternenbeleuchtete Schnellstraßen mit regelmäßiger Mautkontrolle. Wanderlaune für diese Region wollte sich nicht einstellen. Einziger Augenschmaus: Mieten aus Maiskolben und einige hoffnungslos mit verdrockneten Maisblättern (Verwendungszweck unbekannt) überladene Vehikel.

Rückblickend auf die Tour kann man sagen, dass unterm Strich durch die Agentur lediglich ein Taxi bestellt wurde, welches uns gefahren hat, sodass sich die Frage stellt, ob man den Deal nicht günstiger auch mit einem Taxifahrer direkt am Bahnhof hätte schließen können. Vermutlich hätten wir zu viert einen Preis unter 400 RMB verhandeln können - viel billiger wäre es aber wohl nicht gekommen. Das günstigste Angebot, für zwei Personen, das wir gehört haben, waren ca. 270 RMB. So hatten wir wenigstens die Sicherheit, dass der Fahrer nicht irgendwo auf halbem Weg die Nase voll von uns hat (während der Wartezeiten vor den Sehenswürdigkeiten) und nach Hause fährt. Alternativ kann man auch mit öffentlichen Bussen mit erheblichen Zeitaufwand die Sehenswürdigkeiten abfahren.

Am Abend beschlossen wir am nächsten Tag, wie das östereichische Paar, nach Ping Yáo weiterzufahren. Jedoch kauften wir die Zugtickets direkt am Bahnhof. Wer das Anstehen und die Kommunikation, die jedoch unkompliziert war, mit den Bahnangestellten scheut, kann die Tickets auch bei den Mitarbeitern von CITS bestellen, die diese für einen Aufschlag von 30 RMB pro Ticket (jedenfalls in unserem Fall) organisieren. Man kann aber auch für die 30 RMB zu zweit direkt beim Hotel an der Ecke ganz gut essen.

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Fakten

  • Zugtickets von Datong nach Ping Yáo im "hard sleeper" gibt es für 123 RMB
  • Hängende Tempel
    • Eintritt zur Winterzeit 125 RMB
    • Eintritt zur Sommerzeit 130 RMB
    • Tourstisch ziemlich überlaufen (auch von einheimischen Touristen), aber einen Besuch - auch bei dem Preis - definitiv wert
  • Hölzerne Pagode
    • Eintritt 60 RMB
    • Die Pagode selbst scheint oft nicht, oder nur bis zum ersten Stock, betretbar zu sein, sodass sich der Eintritt nur schwer rechtfertigen lässt


39.565113.183

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