06.08.2012 Kota Kinabalu - ließ uns unbewegt: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2013, 15:54 Uhr
Essen - geocaching - Entscheidung/Buchung nächster Reiseabschnitt
Und hier noch ein (hoffentlich) letzter wenig spannender Bericht aus einer Zeit, die schon so lange her ist und von einer Stadt, bei der wir gar nicht mehr wissen, warum wir da waren: Kota Kinabalu, Hauptstadt von Sabah, August 2012. Die indonesischen Berichte werden weit aufregender! Versprochen!
Auf unserem Landweg durch das malaiische Borneo vom Westen nach Osten in Richtung Sulawesi, Indonesien, kamen wir unweigerlich durch Kota Kinabalu. Borneo hat weit weniger Straßen und Busverbindungen, als wir erwartet hatten und so reisten wir mit Fähre und Speedboot aus Brunei über die Insel Labuan an. Das war schneller, preiswerter und vor allem hatte es einen Zwischenstopp in der steuerfreien Zone und das hieß für uns: deutsche Schokolade zum halbwegs erschwinglichen Preis. Außerdem bekamen wir beim Umtausch unserer letzten Brunei-Dollar die neue, druckfrische Version des malaiischen Ringgit: jetzt genauso wasserfest und unverwüstbar wie im den anderen asiatischen Ländern mit viel Küstenlinie. Spannend, oder?
In Kota Kinabalu kamen wir am Jesselton Point Ferry Dock an, benannt nach dem Namen Kota Kinabalu unter britischer Kolonialmacht. Heute ist die Stadt benannt nach dem berühmten und höchsten Berg Malaysias und Borneos: Mount Kinabalu. Vom Hafen liefen wir zu Fuß in die Stadt und sprachen bei einigen Unterkünften vor, bevor wir schlussendlich ein kleines Zimmerchen direkt auf der Gaya Street fanden. Die Gaya Street ist bei den Touristen auch als chinesisches Viertel bekannt - ein Titel ohne echte Geschichte, da das chinesische Tor erst 2005 erbaut wurde. Überhaupt gibt es in KK (Kota Kinabalu) nicht sehr viel historisches zu sehen, da die Stadt während des zweiten Weltkrieges nahezu komplett zerstört wurde - gleich zwei mal. Lediglich zwei historische Gebäude sind bis heute erhalten geblieben: der Atkinson Clock Tower von 1905 (in Gedenken an an einen jungen, an Malaria verstorbenen Briten), und die Post (heute das Touristenbüro von Sabah). Natürlich hat die Stadt, die auch ein perfekter Ausgangspunkt für Tauchgänge im Tunku Abdul Rahman Marine Park (u.a. Gaya Insel) und Wracktauchen vor Labuan sein soll, weit mehr zu bieten - schlechte Stadttouristen, wie wir aber sind, war unser Ziel meistens die Ess-Märkte über und über voll mit farbenfrohen Süßkrams und literweise bunten Getränken mit Glibber (ließ: madenförmige teigähnliche Substanz). Warum wir das offensichtliche Touristenziel, den Mount Kinabalu, ausgelassen haben, steht bereits im Mulu-Artikel.
Dank Geocaching konnten wir die Pausen zwischen den Mahlzeiten halbwegs sinnvoll füllen und kamen so wenigstens bis zur Signal Hill Observatory Platform. Der Geocache dort stellte uns wirklich vor eine große Herausforderung, da der Platz, dank seiner guten Aussicht, stets gut besucht ist. Erst beim zweiten Anlauf in der Nacht und mit viel Geduld und Schauspiel waren wir erfolgreich.
Auch wenn die Stadt an sich nicht wirklich spannend für uns war, war sie doch der Ort schwerwiegender Entscheidungen: Wie soll es mit unserer Reise weitergehen? Wir waren bereits elf Monate unterwegs, hatten "nur einen kleinen Teil" Asiens gesehen und unser Kontostand versprach noch Möglichkeit zu mehr Abenteuer. Nach Indonesien, unserem nächsten Land, stand unweigerlich ein Flug aus Jakarta an. Um nicht direkt um die halbe Welt zu fliegen und einen recht unmittelbaren Anschluss an Indonesien zu haben, hatten wir Australien/Neuseeland oder Indien ins Auge gefasst, Erste Welt vs. Dritte. Die Flugpreise waren in beide Richtung nahezu gleich, nur die Vorortkosten, die waren gravierend unterschiedlich. Die horrenden Busticketpreise in Australien gaben schlussendlich den Ausschlag und ganz nebenbei konnten wir von Indien aus einen Ausflug nach Nepal zur besten Reisezeit (Oktober) einplanen. Also suchten wir ein Flug nach Delhi und fanden eine ganz interessante Kombination über Sri Lanka (irgendwie müssen wir ja auf eine Länderanzahl kommen bei unserem langsamen Reisestil) und buchten via Internet. Dank der Sicherheitsbedenken unserer Bank, mussten wir per Anruf kurz den Verfügungsrahmen für unsere Kreditkarte (Gemeinschaftskonto wohlgemerkt) heraufsetzen lassen. Ein kleiner Akt, aus dem wir wieder ein perfektes Chaos auslösen konnten. Nahezu alles war mit dem Bearbeiter besprochen und in die Wege geleitet, als dieser bemerkte, dass Pablo - mit männlicher Stimme - für meine Kreditkarte vorsprach, zu der einer "Frau" registriert war. "Ich muss jetzt die Kreditkarte sperren.", war die erbarmungslose Reaktion. Da half auch nicht, dass die Besitzerin mit ins Telefon sprach. Was auch immer die Regelungen bei der Bank sind, die Sperrung berücksichtigte lediglich den Onlinezugang und Telefonaktionen, jedoch nicht die Verwendung vor Ort - clever. Wir blieben also flüssig (nicht, dass wir nicht genug Reservekarten gehabt hätten), konnten jedoch nicht direkt den Flug bezahlen, da das Limit nicht erhöht wurde. Erst ein Schreiben nach Deutschland konnte die Sperre wieder aufheben, wobei jedoch keine neue PIN vergeben wurde... Der Gangster Pablo wusste nun also, dass nur eine weibliche Stimme Erfolg bringen konnte. Um doch noch unseren Flug zu sichern, versuchten wir das gleiche Prozedere mit Pablos Kreditkarte und der dazugehörigen Stimme. Mit Erflog, der Flug wurde gebucht und wir hatten Indien als Ziel nach sechs Wochen in Indonesien - erstmals wieder eine Deadline, und eine knappe dazu. Ein gutes und aufregendes Gefühl, insbesondere mit Nepal in Aussicht, jedoch zeigte schnell, dass sechs Wochen für die mehr als 17'000 Inseln Indonesiens nicht genug Zeit ist - ein Land in dem man scheinbar mehr Zeit zum Erreichen eines Zieles braucht als man tatsächlich dort vor Ort verbringt.
Mehr gibt es aus Kota Kinabalu nicht zu berichten. Mehr oder weniger war es für uns die letzte Station in Malaysia vor unsere Weiterreise nach Indonesien auf dem Landweg. Und so gab es einen letzten Beutel Glibbergetränk und eine letzte Laksa (Suppe) bevor es mit einem fragwürdigem Gefährt zur Grenzstadt Tawau ging - anscheinend waren wir in dem Teil der Welt angekommen, wo der Musikanlage in den Bussen mehr Pflege zukommt als allem Lebensnotwendigem.
Fakten
Fähre von Muara (Brunei) zur Insel Labuan
- Abfahrt 09:30
- Preis 17 Brunei Dollar (15$ Ticket + 2$ "Abfahrtssteuer", um die wir irgendwie drumherum gekommen sind)
- Bus vom Busbahnhof in Bandar Seri Begawan (06:45?) für 1 Brunei Dollar, 1x kostenlos umsteigen im Frachthafen - das Buspersonal leitet einen
Fähre von Labuan nach Kota Kinabalu
- Abfahrt 13:00 (Ankunft 16:15)
- Preis 34RM (2. Klasse vorhanden, günstiger und stickiger - Preis vergessen)