05.12.2011 Alle sagen China, China: Unterschied zwischen den Versionen
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Gestern sind wir kurz vor 19 Uhr in Shanhaiguan mit dem Zug aus Beijing angekommen. Hier, im winzigen Shanhaiguan am Pazifik, haben wir nun scheinbar endlich "Das China" gefunden, welches sich leise aber sicher regulierend in unser Reiseverhalten einklinkt und Bahnen vorgibt. Nach einer Stunde hatten wir sicher in zehn Hotels, die passend zu unserem Budget aussahen, nach einem Zimmer gefragt und wurden jedesmal, freundlich, darauf verwiesen, dass es entweder kein Zimmer gibt und manche "sagten" es auch ein bisschen genauer: es gibt kein Zimmer für Ausländer (public). Lediglich die Hotels, die wir normalerweise (und erst recht z.B. in Deutschland) auf Grund des Marmors in der Empfangshalle und der Uniformen der Mitarbeiter meiden, hatten Zimmer. Aber spätestens hier präsentierte sich China wieder wie wir es bereits kennen. Der Preis, der an der Tafel steht, ist bei weitem nicht bindend, wie wir es von anderen Ländern kennen. Schon ohne Nachfrage wird ein Preis in den Taschenrechner getippt, der etwas darunter liegt. Zieht man die Augenbraün etwas hoch und wendet sich leicht vom Tresen ab, sinkt der Preis nochmals und schlägt man dann selbst einen Preis vor, der nur noch halb dem Anfangsgebot entspricht, muss zwar der Manager gefragt werden, aber bevor man zur Tür raus ist, hat man die Zusage. Und so sitzen wir nun in einem Edel-Hotel mit einem feinem Bad, Fernseher, Computer auf dem Zimmer, und wirklich frisch duftendem Bettzeug... und das alles zu einem Preis, für den wir in Peking kein annehmbares Hostel bekommen hatten. | Gestern sind wir kurz vor 19 Uhr in Shanhaiguan mit dem Zug aus Beijing angekommen. Hier, im winzigen Shanhaiguan am Pazifik, haben wir nun scheinbar endlich "Das China" gefunden, welches sich leise aber sicher regulierend in unser Reiseverhalten einklinkt und Bahnen vorgibt. Nach einer Stunde hatten wir sicher in zehn Hotels, die passend zu unserem Budget aussahen, nach einem Zimmer gefragt und wurden jedesmal, freundlich, darauf verwiesen, dass es entweder kein Zimmer gibt und manche "sagten" es auch ein bisschen genauer: es gibt kein Zimmer für Ausländer (public). Lediglich die Hotels, die wir normalerweise (und erst recht z.B. in Deutschland) auf Grund des Marmors in der Empfangshalle und der Uniformen der Mitarbeiter meiden, hatten Zimmer. Aber spätestens hier präsentierte sich China wieder wie wir es bereits kennen. Der Preis, der an der Tafel steht, ist bei weitem nicht bindend, wie wir es von anderen Ländern kennen. Schon ohne Nachfrage wird ein Preis in den Taschenrechner getippt, der etwas darunter liegt. Zieht man die Augenbraün etwas hoch und wendet sich leicht vom Tresen ab, sinkt der Preis nochmals und schlägt man dann selbst einen Preis vor, der nur noch halb dem Anfangsgebot entspricht, muss zwar der Manager gefragt werden, aber bevor man zur Tür raus ist, hat man die Zusage. Und so sitzen wir nun in einem Edel-Hotel mit einem feinem Bad, Fernseher, Computer auf dem Zimmer, und wirklich frisch duftendem Bettzeug... und das alles zu einem Preis, für den wir in Peking kein annehmbares Hostel bekommen hatten. | ||
− | Insofern können wir uns bei China für das Preis-Leistungsverhältnis der Zimmer nur bedanken, aber das Gefühl, nicht frei wählen zu dürfen und bei einfachen Hotels kein Zimmer zu bekommen, weil es die Politik so will, ist seltsam und neu. Gern wüssten wir, wie es den Hotelbesitzern vermittelt wird, dass diese Regulierung notwendig ist und | + | Insofern können wir uns bei China für das Preis-Leistungsverhältnis der Zimmer nur bedanken, aber das Gefühl, nicht frei wählen zu dürfen und bei einfachen Hotels kein Zimmer zu bekommen, weil es die Politik so will, ist seltsam und neu. Gleichzeitig zahlen wir durch diese künstliche Verknappung immer noch ca. drei mal so viel wie chinesische Reisende (Zimmerpreise in den kleineren Hotels um die 50 RMB). Gern wüssten wir, wie es den Hotelbesitzern vermittelt wird, dass diese Regulierung notwendig ist und ihnen so ja Einnahmen verloren gehen - unglücklich wirkten sie nicht über die Tatsache, eher motiviert uns wegzuschicken. Trotz allem waren die Angestellten immer sehr nett und verwiesen uns hilfsbereit auf Hotels, die Ausländer aufnehmen. China, wie es die südtiroler Obstbauern, die wir in Gruppe auf der Mauer bei Jinshanling trafen, mit seiner wohlorganisierten Busfahrt nicht zu sehen/spüren bekommt und somit später von einem anderen China berichten wird als wir. |
− | An dieser Stelle können wir nur das Lied von Reinhald Grebe "China, China" | + | An dieser Stelle können wir nur das Lied von Reinhald Grebe "China, China" (Link hier nur mit Umständen zu beschaffen) vor uns hinsummen... |
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Version vom 5. Dezember 2011, 04:53 Uhr
Gestern sind wir kurz vor 19 Uhr in Shanhaiguan mit dem Zug aus Beijing angekommen. Hier, im winzigen Shanhaiguan am Pazifik, haben wir nun scheinbar endlich "Das China" gefunden, welches sich leise aber sicher regulierend in unser Reiseverhalten einklinkt und Bahnen vorgibt. Nach einer Stunde hatten wir sicher in zehn Hotels, die passend zu unserem Budget aussahen, nach einem Zimmer gefragt und wurden jedesmal, freundlich, darauf verwiesen, dass es entweder kein Zimmer gibt und manche "sagten" es auch ein bisschen genauer: es gibt kein Zimmer für Ausländer (public). Lediglich die Hotels, die wir normalerweise (und erst recht z.B. in Deutschland) auf Grund des Marmors in der Empfangshalle und der Uniformen der Mitarbeiter meiden, hatten Zimmer. Aber spätestens hier präsentierte sich China wieder wie wir es bereits kennen. Der Preis, der an der Tafel steht, ist bei weitem nicht bindend, wie wir es von anderen Ländern kennen. Schon ohne Nachfrage wird ein Preis in den Taschenrechner getippt, der etwas darunter liegt. Zieht man die Augenbraün etwas hoch und wendet sich leicht vom Tresen ab, sinkt der Preis nochmals und schlägt man dann selbst einen Preis vor, der nur noch halb dem Anfangsgebot entspricht, muss zwar der Manager gefragt werden, aber bevor man zur Tür raus ist, hat man die Zusage. Und so sitzen wir nun in einem Edel-Hotel mit einem feinem Bad, Fernseher, Computer auf dem Zimmer, und wirklich frisch duftendem Bettzeug... und das alles zu einem Preis, für den wir in Peking kein annehmbares Hostel bekommen hatten.
Insofern können wir uns bei China für das Preis-Leistungsverhältnis der Zimmer nur bedanken, aber das Gefühl, nicht frei wählen zu dürfen und bei einfachen Hotels kein Zimmer zu bekommen, weil es die Politik so will, ist seltsam und neu. Gleichzeitig zahlen wir durch diese künstliche Verknappung immer noch ca. drei mal so viel wie chinesische Reisende (Zimmerpreise in den kleineren Hotels um die 50 RMB). Gern wüssten wir, wie es den Hotelbesitzern vermittelt wird, dass diese Regulierung notwendig ist und ihnen so ja Einnahmen verloren gehen - unglücklich wirkten sie nicht über die Tatsache, eher motiviert uns wegzuschicken. Trotz allem waren die Angestellten immer sehr nett und verwiesen uns hilfsbereit auf Hotels, die Ausländer aufnehmen. China, wie es die südtiroler Obstbauern, die wir in Gruppe auf der Mauer bei Jinshanling trafen, mit seiner wohlorganisierten Busfahrt nicht zu sehen/spüren bekommt und somit später von einem anderen China berichten wird als wir.
An dieser Stelle können wir nur das Lied von Reinhald Grebe "China, China" (Link hier nur mit Umständen zu beschaffen) vor uns hinsummen...
Bericht und Fotos zu unserer Wanderung entlang der Chinesischen Mauer folgen in Kürze!