12.10.2011 Ulan Ude: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach 4 Wochen geht es nun ins nächste Land, in die Mongolei. Ich bin sehr gespannt, was sich alles in Ulanbataar geändert hat und freue mich sehr auf das mongolische Essen!
 
Nach 4 Wochen geht es nun ins nächste Land, in die Mongolei. Ich bin sehr gespannt, was sich alles in Ulanbataar geändert hat und freue mich sehr auf das mongolische Essen!
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===Fakten===
 
===Fakten===

Version vom 16. Oktober 2011, 16:45 Uhr

Am ersten Tag in Ulan Ude haben wir mehr oder weniger fleißig unsere weitere Reise in Richtung Mongolei geplant und organisiert und Bustickets nach Ulanbataar gebucht und auch ein Hostel für die ersten drei Nächte. Das Busticket (1000 RUB pro Person) haben wir über die Agentur "nadan tour" (im Hotel Buryat) gebucht, die wir über einen anderen Reiseblog gefunden haben. Wir haben bei verschiedenen anderen Agenturen angefragt und nahezu immer den gleichen Preis genannt bekommen. Unter Strich scheint es jedoch nur zwei Busunternehmen zu geben, die fahren, ein russisches und ein mongolisches, welche abwechselnd jeden Morgen um 7:30 aus Ulan Ude abfahren. Wie fahren mit dem mongolischen Bus. Ulan Ude hat uns weit besser gefallen als Irkutsk. Es ist eine richtige Stadt mit 400 000 EInwohnern und alles, was das Großstadtherz begehrt (Museen, Kino, Cafés, Clubs, unterschiedlichste Restaurants). Der Stadtkern ist schnell zu Fuß erlaufen und erstreckt sich über den Hauptplatz mit einem gigantischen Leninkopf und der Leninovska (eine EInkaufsstraße). Vom Bahnhof kann man das Zentrum gut fußläufig erreichen, es liegt ca. 15 min südöstlich des Bahnhofs (blaue Fußgängerüberführung über die Gleise nutzen!).

Zu unserer Schande müssen wir gestehen, dass wir nicht so viel in Ulan Ude gesehen haben. Zwar sind wir die großen Straßen mehrfach abgelaufen und haben auch die allgegenwärtigen Kriegsdenkmäler bestaunt, aber ins Museeum haben wir es leider nicht geschafft, was sicher auch an der teilweise herausfordernden Art der Informationsbeschaffungsmöglichkeiten liegt. Zwar gibt es in regelmäßigen Abständen große angeschlagene englischsprachige Stadtpläne, aber eine klassische Touristeninformation haben wir nicht gefunden. Auf der Suche nach einem tragbaren Stadtplan haben wir uns an die Rezeption des Luxushotels Baikal Plaza gewandt und sogar netterweise einen bekommen. Da wir auch am ersten Abend im Restaurant des Hotels (aus gegebenem Anlass etwas über Budget) gegessen hatten, konnten wir den von uns erfragten WLAN-Zugang noch bis zum Ende unseres Aufenthaltes in der Stadt nutzen. Bei unserem Hotel hatten wir leider nicht so viel Glück mit der Mehrsprachigkeit und dem Internet, welches es zwar gab, aber nur von 9-19 Uhr in einem eigens dafür eingerichteten Computerraum. Beim Check-In konnte die Rezeptionsdame noch Englisch, am zweiten Tag hatten wir eine andere, die leidlich Deutsch konnte, jedoch lieber von ihrer Schwester in Köln erzählt hat als unsere Fragen zu beantworten. Am dritten Tag war dann mit der dritten Frau nur noch eine Kommunikation mit Hand und Fuß möglich. Ansonsten kann man das Hotel für preisbewusste Reisende durchaus empfehlen. Es ist sauber und ruhig. Besonders die Raumpflegerinnen sind sehr hilfsbereit und kochen auf Nachfrage auch heißes Wasser für Tee (oder Knicknudeln in unserem Fall).

Noch am Nachmittag des ersten Tages wollten wir zum Ethnologischen Museeum, ein Freilichtmuseeum mit tradionellen Häusern und Gehöften. Jedoch schließt es bereits um 17 Uhr (und nicht um 18 Uhr wie auf einem Informationszettel geschrieben steht), so dass sich der Eintritt nicht mehr gelohnt hat. Stattdessen sind wir einmal um das Gelände herum und haben ab und zu über den Zaun/Mauer geschaut. An sich scheint das ganze schon lohnenswert zu sein, aber die viel zu kleinen Gehege für Hirsche und sogar einen Bären, sind abstoßend. Bei dem Gelände des Museeums haben wir auch zum ersten Mal eine buddistische Gebetsstätte mit Gebetsfahnen in den Bäumen gesehen.

Am zweiten Tag in Ulan Ude sind wir, nach einem Haarschnitt für Pablo (lohnende 150 RUB), zu einem buddistischen Zentrum, ca. 20 km außerhalb von Ulan Ude, mit dem Minibus gefahren. Leider war das Wetter nicht so toll, alles grau und ab und zu ein bisschen Regen und dazu recht kalt, so dass das Spazieren auf dem Gelände nicht angenehm war. Zwar huscht ab und zu einen Mönch vorbei, aber ansonsten sieht man nicht viel vom Leben der Mönche dort. Ein paar Tempel können besichtigt werden, jedoch gibt es keine englischsprachigen Erklärungen dazu. Das Museeum war passend zur allgemeinen Stimmung, etwas trist, auch geschlossen. Wir erwarben ein kunstvoll geprägtes Brot (50 RUB) um unsere von der Kälte aufgebrauchten Energiehaushalt wieder aufzufüllen - ganz lecker; auch einem kleinen Welpen auf dem Gelände hat es gemundet.

Das eigentliche Highlight unseres Aufenthaltes in Ulan Ude war das Kaufen und Versenden von Postkarten, denn sowas Touristisches scheint nicht vorgesehen zu sein. Weder am Kiosk noch im Souvenierladen waren Postkarten aufzufinden. Erst auf Nachfrage in einem schrulligen Zeitungsladen (Hotel Buryat), kam quasi unter der Ladentheke ein ganzer Stapel, teils bereits historischer, Karten hervor. Da die Briefmarken dazu natürlich separat in der Post erstanden werden müssen, stellten wir uns dort in die Schlange, nichts ahnend, dass wir gut eine Stunde auf den Service warten muss. Als wir endlich an der Reihe waren, fing die Postbeamtin an, ihre Tagesabrechnung zu machen und schnürrte kleine Pakete aus den abgegeben Briefen, wahrscheinlich nach Zielorten sortiert. Als die Dame sich dann endlich für uns Zeit nahm, stellte sich dann doch heraus, eigentlich ja keine wirkliche Überraschung, dass wir die Adresse auf einen Brief mit Fotos an Russen, die wir in der Transsib getroffen haben, falsch eingetragen haben. Irgendeinem mystischen System folgend muss die Anschrift auf den verschiedensten Zeilen verteilt werden und einen entsprechenden Zahlencode (wie die PLZ bei uns) fehlte auch. Also mussten wir noch einen Briefumschlag kaufen (der Briefumschlag, 20 RUB enthält die Frankierung für einen normalen Brief innerhalb von Russlands) und noch mal von vorne anfangen. Zum Glück half uns ein sehr freundlicher Russe aus unsere Warteschlange und füllte den Umschlag korrekt aus - den Handschlag hatte er sich verdient. Wer hätte geahnt, dass das Verschicken von Briefen innerhalb von Russland so ein Staatsakt ist?! Bisher hatten wir immer nur kleine Postämter, auf denen so gut wie nichts los war und bei denen geduldige Mütterchen, wie beim Teeklatsch (sogar in Moskau!), saßen.

Übrigens haben wir jetzt, so kurz vor unsere Abreise aus Russland, eine interessante Webseite (reiseknigge.eu) gefunden. Hier finden wir unsere Erfahrungen und Eindrücke von Russland und den Russen bestätigt und wissen nun auch, dass der gemiedene Blick und der harrsche Umgangston nicht auf uns bezogen war, sondern tatsächlich gang und gebe ist.

Nach 4 Wochen geht es nun ins nächste Land, in die Mongolei. Ich bin sehr gespannt, was sich alles in Ulanbataar geändert hat und freue mich sehr auf das mongolische Essen!


Fakten

  • In den Minibussen zahlt man direkt beim Fahrer. SItzt man weiter hinten, wird das Geld durch andere Mitfahrer gern nach vorn gereicht. Außerhalb der Stadt kann man die Minibusse auch per WInken anhalten. In der Stadt haben sie jedoch feste Haltestellen.
  • Im großen Bus fährt ein Kassierer mit, bei dem man für die Fahrt bezahlt.
  • Zum Ethnologisches Museum (Freilichtgelände mit Häusern und Gehöften) fährt der Minibus 37, nicht aber der große Bus mit der gleichen Nummer. Die Fahrt kostet 14 RUB / Person. Der Bus hält genau vor dem Eingang des Geländes.
    • Das Museeum schloß um 17 Uhr zum Zeitpunkt unseres Besuches (evtl. wegen des Winterhalbjahres), entgegen den Informationen (18 Uhr) eines Flyers mit Sehenswürdigkeiten von Ulan Ude.
  • Freien Internetzugang konnten wir bei der Selbstbedienungskette "Appetite" am Hauptplatz nutzen. Dieses WLAN stand auch noch im schicken Café nebenan zur Verfügung. Ansonsten findet man immer wieder Cafés, die freies WLAN anbieten.
  • Zum buddistischen Zentrum Iwolginski Dazan fährt der Minibus 130. Anfang der Strecke ist der Bansarova Platz (am Supermarkt bei der großen Kirche). Für 30 RUB / Person fährt man mit bis an die Enthaltestelle im Dorf Верхняя Иволга (Verchnjaja Ivolga), und steigt dann um in einem weiteren MInibus (auf der anderen Straßenseite), der das restliche Stück für 15 RUB / Person zum Kloster fährt.
  • Bus von Ulan Ude (Russland) nach Ulanbataar (Mongolei) fährt jeden Morgen um 7:30 in der Nähe des Hauptplatzes (vor dem Theater) ab.
    • Eine Fahrkarte kostet 1000 RUB pro Person und kann bei örtlichen Reiseagenturen gekauft werden. Das Kaufen der Fahrkarte im Bus scheint nicht möglich zu sein.
    • Gepäck kostet nicht extra und kann unten im Bus (so lange Platz ist) verstaut werden. Der Platz in den Klappen unten im Bus ist begrenzt und stets gut ausgefüllt. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Jedoch relativiert sich dies an der Grenze, wo man 2x für die Kontrollen (jedes Land separat) ausladen muss.



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