17.09.2012 Komodo Cruise: Unterschied zwischen den Versionen

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PS: Der Titel "Traumschiff Kenterpreis" für diesen Artikel wurde verworfen, um nicht schon wieder negativ zu klingen.
 
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Version vom 16. Juli 2013, 18:19 Uhr

Riesenwarane - Schnorcheln - Reisen wie brave Touristen

Da der fast fertige Text für diesen Artikel gemeinsam mit meinem iPod in den dreckigen Händen eines indischen Taschendiebes in Agra verschwunden ist, gibt es nun nur eine Kurzfassung der Ereignisse rund um unsere Komodo-Kreuzfahrt in Indonesien.

Wir waren mit dem Bus in Labuanbajo, eine kleine Hafenstadt am westlichen Ende von Flores, aus Bajawa angekommen und hatten eigentlich eine klare Vorstellung von unserer Weiterreise in einem Land, das aus mehr als 17'000 Inseln besteht: mit dem Schiff weiter Richtung Java mit einem kurzen Zwischenstopp auf Komodo für die berühmten Riesenwarane. Auf den Togians wurde uns bereits von anderen Touristen eine kleine Rund-um-Sorglos-Schifffahrt von drei oder vier Tagen empfohlen, welche uns nicht nur zwei Inseln weiter nach Westen bringen würde sondern zusätzlich bei Rinca und Komodo anhält, sowie an verschiedenen Schnorchelstellen. Eigentlich die ideale Lösung für unseren straffen Zeitplan und doch schafften wir es, die Entscheidung einmal wieder in einem Chaos enden zu lassen.

8308662101_1a6f840401_m.jpg Von insgesamt drei Anbietern einer solchen Schiffsreise kam nur ein Angebot in Frage. Der bekannteste Anbieter, Perama, war kleinlich und zu teuer (1,3 Mio für 2Tage/1Nacht, zzgl. Schlafdecken- und Kameragebühren) und das Boot der Firma Skencana Tours (4Tage/3Nächte für 1,55 Mio, jeden Freitag) fuhr erst in drei Tagen. Es blieb die Tour mit der Eriksa Antariksawan. Es waren noch keine anderen Kunden für das nächste Abfahrtsdatum am nächsten Tag angemeldet, uns so warb man heftig um uns und räumte viele Privilegien ein, wie das Verkürzen der Reise um pünktlich nach Jakarta zu kommen. Und doch zögerten wir die Entscheidung heraus bis, ja bis uns andere Touristen zuvor kamen und uns den Entscheidungsprozess noch schwerer machten. Sie hatten das Abfahrtsdatum um einen Tag nach hinten verschieben lassen, so dass es für uns sehr knapp wurde rechtzeitig nach Jakarta zu kommen um das Visum für Indien zu beantragen. Alternativlos, da die Reise mit öffentlichen Schiffen und Bussen ebenfalls indonesisch-typisch Ewigkeiten gedauert hätte, handelten wir endlich. Erst sicherten wir uns einen Billig-Flug von Bali nach Java (ganz, wie der geneigte Tourist in Indonesien eigentlich reist) und sagten dann bei der Cruise zu, nicht ohne wenigstens noch ein bisschen um den Preis zu handeln - für unser gutes Gefühl.

Nicht nur unser Blog, sondern auch die Cafés des Ortes profitierten vom gewonnen Tag. Irgendwie fehlte uns die Muße für die Erkundung der Umgebung. Für die letzte Nacht vor der Abfahrt durften wir bereits unser Lager an Deck beziehen, so dass wir immerhin eine Hotelübernachtung sparten und auf dem Kai kochen konnten. Kurz vor der Abfahrt deckten wir uns noch mit einer 1,4kg Keksdose, Kaffee und Kondensmilch ein - lebenswichtige Grundnahrungsmittel, von denen es bereits beim all-inclusive auf den Togians nicht genug gegeben hatte. Und dann waren wir gespannt auf die kommenden Tage und unsere Mitfahrer. Wir waren insgesamt sechs Touristen (2 Katalanen, 2 Holländer, und wir) auf einem Boot, das in Spitzenzeiten angeblich bis zu 30 Leute durch die Gegend fährt. Dazu kamen 4 Mann Crew. An das Platzangebot zurückdenkend können wir froh sein, dass wir nicht mehr waren. So konnten wir die Gleichtönigkeit der Tage durch das regelmäßige Verlegen unserer Sitzplätze etwas auflockern - das Meer sah jedoch aus jeder Perspektive nahezu gleich aus. Im wesentlichen bestand unser Tagesablauf während der vier Tage aus Schlafen, Essen (lecker, aber etwas eintönig und fischlastig), Schnorcheln (nicht so spektakulär, wie auf den Togians) und Lesen. Die Highlights der Fahrt waren ganz klar die Besuche der Inseln Rinca und Komodo auf der Suche nach den Waranen, und die Beobachtung von großen Fledermäusen bei der Rückkehr vom nächtlichen Fressgelage.

Am Vormittag des vierten Tages liefen wir im Hafen von Labuhan Lombok ein und waren irgendwie schon froh, dass es vorbei war. Es war doch zu ruhig, bis auf eine stürmische Nacht, für uns gewesen und die Fahrten zwischen den Stopps teilweise sehr lang - ohne Frage ist es jedoch unvergleichlich besser als jede Pelni-Überfahrt!

Vom Hafen wurden wir zusammen mit den anderen Passigieren unserer kleinen Kreuzfahrt mit einem Bus weiter nach Mataram in West-Lombok gefahren, wo unsere gebuchte Reise endgültig zu Ende war. Wir wollten noch am gleichen Tag weiter nach Kuta auf Bali, da wir bereits am nächsten Tag unseren Flug nach Jakarta hatten, und so ging es erst mit dem Taxi zum Fährhafen und dann mit einer Fähre nach Bali, wo wir wieder mit einem Taxi pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit nach Kuta fuhren. Insgesamt ein langwieriges Unterfangen als gedacht und etwas preisintensiver als für uns üblich.

In Kuta erschlug uns, nach drei Tagen in der Einsamkeit des Meeres, ein Nachtleben vom Feinsten: hell blinkende und laute Bars, sonnenverbrannte Touristen in halbnackig, Pizza und Burger-Snacks zu Preisen wie zu Hause - Kuta, die Partymeile Balis präsentierte sich erschreckend westlich und ließ wenig Platz für Indonesisches. Genervt davon, waren anscheinend nicht nur wir, sondern auch der Mitarbeiter eines Hotels. Unfreundlich, wie wir es noch nie erlebt hatten, vermieste er uns so lange den Registrierungsprozess, bis wir uns das Geld zurückgeben ließen und das Weite suchten. Gut, denn das nächste Hotel war weit besser und die Menschen gewohnt freundlich.

Am nächsten Morgen stand unser Flug nach Jakarta an. Lauffreudig und Rickshaw-skeptisch, nahmen wir die wenigen Kilometer zum Flughafen in Angriff - das Bali-Highlight: unser erster richtiger Flughafen, den man fußläufig erreichen kann! Zur Belohnung gabs Sprite-Float von McDonalds. Nächster Stopp: Jakarta!

Für die ganz Interessierten hier unser Cruise im Detail:

Erster Tag

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Schnorcheln vor Kelor Island 
ganz gut, aber wenige Korallen und Fische
1,5h Wanderung auf Rinca Island 
Bereits bei der Ankunft auf den Inseln wurden wir gewarnt, dass die Wahrscheinlichkeit die Riesenwarane zu sehen sehr gering sei - eine Ankündigung, die angesichts der Versammlung der Tiere unter dem Küchenhaus lächerlich wirkte.
Übernachtung vor Kalong Island 
Warten auf den Abflug der Riesenfledermäuse zum Nachtschmaus, viel besser sahen wir sie jedoch am nächsten Morgen bei ihrer Rückkehr

Zweiter Tag

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1h Wanderung auf Komodo Island 
Warane waren erwartungsgemäß unterm Küchenhaus, übrigens dürfen menstruierende Frauen nicht an den Touren teilnehmen
Schnorcheln am Red Beach 
Der Strand war weder rot noch pink, lediglich ein paar tote rote Korallen am Ufer lassen den Ursprung am Namen erahnen
Schnorcheln vor Gili Laba 
Farbenfrohe Korallen- und Fischwelt
Nachtfahrt nach Satonda Island 
starker Seegang ließ so manchem das Abendessen noch mal durch den Kopf gehen

Dritter Tag

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Vulkansee auf Satonda 
Während wir zur Insel schwammen, sahen wir, wie die Gäste der Konkurrenz gepaddelt wurden, der See selbst war wenig spannend, trüb und der Geruch verriet den vulkanischen Ursprung deutlich
Moyo Island 
Kurze Wanderung durch den Wald zu einem schicken Wasserfall - endlich einmal wieder Süßwasser! Und wir wurden sogar zurück gepaddelt (auf einem großen Stück Styropor), so dass wir uns das saubere Gefühl erhalten konnten
Nachtfahrt Richtung Lombock 
Kräftiger Seegang machte das Schlafen schwer - in der Schiffsmitte auf dem Unterdeck war es erträglich

Vierter Tag

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Schwimmen vor Pulau Kambing 
die winzige Insel dient als Picknickplatz für die umliegenden Inseln und sieht leider entsprechend aus
Ankunft auf Lombok gegen 10Uhr

PS: Der Titel "Traumschiff Kenterpreis" für diesen Artikel wurde verworfen, um nicht schon wieder negativ zu klingen.

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