16.12.2011 Dürfen wir wieder nach China einreisen? Bitte!

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Version vom 17. Juli 2013, 09:28 Uhr von Wiese (Diskussion | Beiträge) (coords)

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Traurige Umstände haben uns zu der Entscheidung gebracht um die Weihnachts- und Silvesterzeit für zwei Wochen nach Deutschland zu fliegen und die Zeit im Kreise unserer Familien zu verbringen. Die Auswirkungen dieser Entscheidung auf unser Weltreiseerlebnis und die Glaubwürdigkeit dieser Website bleibt noch zu ermitteln, doch es fühlte sich angesichts der Umstände als einzig richtiger Weg an. Da wir gerade in Shanghai, der größten chinesischen Stadt, waren, dachten wir, dass uns logistisch die Unterbrechung der Reise einfacher fast gar nicht gemacht werden kann, was sich jedoch schnell als Irrtum herausstellte.

Nachdem wir schnell recht günstige Hin- und Rückflüge gefunden hatten, wollten wir bei der Behörde für Ausländer vorsprechen um eine erneute Einreise nach China (unser gültiges Visum erlaubte nur eine Einreise, welche wir ja schon verbraucht hatten), sowie die Verlängerung unseres anschließenden Aufenthaltes zu beantragen. Auch wenn nur ein Tag Bearbeitungszeit war, wollten wir die Wiedereinreise nach China schon vor Ort sicher stellen, da wir dachten, dass dies in China einfacher und schneller von statten geht, als in Deutschland erneut ein Visum zu beantragen. Nachdem wir ein Formular zur Beantragung der Visaverlängerung ausgefüllt hatten, merkten wir, dass wir keine Passfotos dabei hatten (zugegeben: doof), so dass Pablo schnell zum Hostel fuhr und diese holte, so dass unsere Wartenummer verfiel und wir erneut 20 Personen vor uns hatten. Die ganze Wartezeit brachte uns dann nur die Erkenntnis durch den Beamten ein, dass wir noch einen Beleg vom Hostel brauchen, dass wir dort ordnungsgemäß mit unseren Pässen gemeldet sind - der vorhandene Zettel (Zahlungsbeleg) in unserem Portemonai taugte hierfür nicht. Also fuhr Pablo erneut mit der Metro zum Hostel und holte die Zettel, so dass wir kurz vor Feierabend erneut bei einer Beamtin vorsprechen konnten. Wir schilderten ihr unser Anliegen (unerwartete Unterbrechung der Reise, Bitte um Wiedereinreise nach China und wenn möglich eine Verlängerung des Visums) und hofften auf eine umkomplizierte und schnelle Bearbeitung unserer Anfrage, wie uns schon vor Stunden zugesichert wurde. Anstatt jedoch die Sachlage mit uns zu besprechen, saßen wir plötzlich fast wie auf der Anklagebank und wurden im schrillen Ton gefragt, warum wir denn wieder nach China einreisen wollen, wenn wir uns doch zur Ausreise entschieden haben. Was die Frau so aufgebracht hat, wissen wir nicht, aber fast schreiend gab sie uns zu verstehen, dass unser Anliegen unangebracht ist und es zu keiner Bearbeitung kommen wird. Angezogen durch das Geschrei, erklärten wir einem zweiten Beamten die Situation und fragten nach, wo unser Fehlverhalten denn liege. Statt einer Erklärung stimmte er jedoch in den rauen Ton ein, eine sachliche Unterhaltung war (trotz, es sei angemerkt, des guten Englisch der beiden) nicht möglich. Erst das Erscheinen eines Vorgesetzten brachte etwas Ruhe; unsere Kritik am Verhalten der Beamten ("wir akzeptieren ein 'Nein', nicht aber anschreien") wurde nicht widersprochen, wir wurden an eine weiter Dame verwiesen, und die bisherigen Sachbearbeiter auf Kaffee-Pause geschickt. Von Erfolg kann jedoch keine Rede sein: Wir bekamen nur, wortkarg, die Genehmigung wieder nach China einzureisen, das Ablaufdatum des neuen Visums entspricht dem des vorherigen, so dass wir nur magere acht Tage Zeit haben um, zurück in China, die Verlängerung zu beantragen, auf welche wir nun hoffen müssen, und dann abermals zur Kasse gebeten werden. Bei diesem ganzen Theater und dem ständigen Gefühl, nur als wandelnde Geldbörse gesehen zu werden, stellt sich, in diesem Moment der Frustration, schon die Frage, was wir in China eigentlich wollen... Doch wir hoffen weiterhin auf den Süden, Reisterrassen, wärmere Temperaturen, Sonnenuntergänge, ausgedehnte Wanderungen, und auf uns nicht vorbereitete Landbevölkerung. Zwar reagiert die oft irritiert und die Kommunikation ist schwierig, man ist jedoch nicht nur auf unser Geld aus, und auch offene Feindseeligkeit ist uns hier noch nicht begegnet.

Somit unterbrechen wir nun also unsere Weltreise für einige Tage und sind vom 19.12.2011 bis 03.01.2012 in Deutschland. Weiter geht es dann in wieder in Shanghai, wo wir unsere Rucksäcke im Hostel gelassen haben.

Fakten

  • Die erneute Einreise kostete uns 168 RMB pro Person.
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