10.06.2012 "Hello, Sir!" - Einreise Malaysia

Aus RTW

Reisen, einfach gemacht - neugieriges Röntgen - erfolgreiche Werbung - Bahn nach Alor Setar

Malaysia! Nie hätten wir gedacht, dass wir im Laufe unserer Reise vor diesem Grenzhäuschen stehen würden, nichts hatten wir vorbereitet und wir wussten quasi nur, dass der Islam Staatsreligion ist - was, zugegebener Maßen, ursprünglich unserer Begeisterung für das Land im Wege stand. Aber, immer für eine Planänderung und Bekehrung offen, und dank der vielen guten Meinungen anderer Reisender, standen wir nun also am 09. Juni am Grenzübergang Padang Besa, auch Pekan Siam ("Siamesischer Ort"), von Thailand nach Malaysia und hatten keine Idee, was auf der anderen Seite auf uns wartete. Eines war jedoch schon sicher, durch die Weiterreise durch Malaysia hatten wir unseren Landweg erstmal weiterhin gesichert und den ersten Flug sowie die essentielle Frage, wie es weiter geht, nach hinten verschoben.

Die Einreise nach Malaysia war die entspannteste und günstigste (ließ: keine Gebühren und Aufwandsentschädigungen), die wir seit Anbeginn unserer Reise hatten. Wir spazierten durch das Niemandsland, kaum ein Auto und kein einziger Fußgänger, zur malaysischen Grenze, bekamen einen winzigen Aufkleber (2D-Barcode), einen Stempel, Fingerscan und ein freundliches Lächeln der bekopftuchten Beamtin und wähnten uns schon unbehelligt eingereist. Zu Fuß wollten wir weiter auf die andere Seite, wurden dann jedoch doch noch von zwei Beamten zum Gepäckscan gebeten. Als ob die Routine fehlte, diskutierten sie die Laufrichtung des Gepäckbandes und die Funktionsweise des Metalldetektors. Nach einem längeren (ratlosen?) Blick auf die Röntgenbilder unserer Rucksäcke, begrüßten sie uns in Malaysia und wünschten uns eine gute Reise.

Als erstes Ziel in Malaysia hatten wir uns Alor Setar (auch Alor Star) ausgesucht, da vom Grenzort selbst nicht viele Städte angefahren wurden und es wir uns so die Weiterreise auf die Inseln Lankawi oder Penang offen hielten. Auf der Suche nach dem Busbahnhof fragten wir einen Anwohner nach Bussen nach Alor Setar. Die Antwort kam, sehr zu unserer Überraschung, im fließenden Englisch und ausgesprochen hilfreich war sie auch noch. Bus erst spät abends, aber wir könnten den Zug nehmen, der bald fährt. Der Zug war also das Transportmittel der Wahl für die An- und Weiterreise in Padang Besar. Ja, wir waren schlecht vorbereitet und es lässt sich wohl kaum mehr leugnen, die Unzuverlässigkeit von Informationen hat uns, die wir ja eigentlich ausgeprägte Planer und Sicherheitsliebhaber sind, langsam aber sicher zu "Schau'n wa mal, wird schon"-Reisenden gemacht. Und in Malaysia klappt es damit ziemlich gut. Nach einer Stunde Wartezeit und zwei Stunden angenehmer Zugfahrt mit eigenem Sitz kamen wir in Alor Setar an, wo wir erst nach einem mächtigen Umweg über Baustellen und Autobahnzubringer ein Zimmer fanden. Und wie fein das war! Seit Ewigkeiten einmal wieder etwas wie Hotelstandard: sauberer Fußboden, weiße Laken, flauschige Handtücher, eigenes Bad mit heißer Dusche, Seife und Shampoo, Fernseher und W-Lan auf dem Zimmer ... dazu passend sangen wir das Lied der "Malaysia - truly Asia"-Werbung, das uns seit China begleitet, einen Ohrwurm beschert, und uns einen Besucht schmackhaft gemacht hat - gut investierte Marketinggelder, auch wenn wir preislich vielleicht nicht das erhoffte Marktsegment bedienen.

Unser erster Eindruck von Alor Setar erinnerte uns stark an unsere Einreise nach China (Erenhot). Moderne Gebäude, bunt angestrahlt, breite Straßen, chinesische Zeichen, chinesischer Tee, bekanntes Essen und natürlich, bei unserem Anblick, etwas überrascht schauende Chinesen. Fast wähnten wir uns zurück in China und dann doch nicht. Alles wirkte entspannter, sauberer, keiner spuckte auf die Straße und jeder spricht Englisch - wie bequem! Sogar eine Köchin eines winzigen Essenstandes auf einem Food-Court, konnte uns auf Englisch ihr Essen schmackhaft machen. Dazu gab es einen großen Becher Sternfruchtsaft - ein guter Abschluss für unseren ersten Tag in Malaysia.

Erst am nächsten Tag erinnerten uns Frauen in langen Kleidern und Kopftüchern, sowie eine beeindruckende Moschee, der wir uns zunächst noch nicht zu nähern trauten, daran, dass wir in einem muslimischen Land waren. Chinesen, Muslime, Inder - bisher versprach Malaysia mit einem bunten und entspanntem Mix aus diesen Kulturen einiges zu bieten. Ganz wie in der Werbung versprochen: "Malaysia, truly Asia is the place we are ... for the best time of your life".

Was ist ein Food-Court? In Südostasien sehr verbreitet ist der s.g. Foodcourt, eine große, oft überdachte Fläche mit gemeinsamen Sitzgelegenheiten um die sich viele, häufig auf einzelne Spezialitäten ausgerichtete, Anbieter schaaren, und ihre Speisen und Getränke anbieten. Gäste können bei mehreren Anbietern bestellen, gezahlt wird meist erst beim Servierer.

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Fakten

  • Zug von Padang Besar nach Alor Setar für günstige 7RM p.P.
  • Empfehlenswertes Bee Garden Motel (eigentlich ein Hotel) in Alor Setar ab 55RM
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