10 Monate, 9 Länder - eine kleine Zwischenbilanz
Aus RTW
Wie lange noch? Und wieviel Geld ist noch übrig?
Nach zehn Monaten auf unserem Versuch einer Weltreise können wir folgendes berichten.
Wir haben
- in über 100 verschiedenen Orten geschlafen und noch mehr gesehen
- mehr als 43'000 km mit Bus, Bahn, Flugzeug, zu Fuß zurückgelegt
- über 15'500 Fotos und Videos aufgenommen (gut 100 GB Daten)
- "Danke" und die Zahlen in neun Sprachen mehr oder weniger erfolgreich gelernt
- 9 Wechselkurse verinnerlicht, die wir jetzt fleißig durcheinander bringen
- 6 Visa beantrag und zwei davon verlängert
- 20 Weltkultur- und 2 Weltnaturerben der UNESCO gesehen
- 3 FlipFlop Paare durchgelaufen
- 2 Wanderstöcke auf mystische Weise verloren
- 4 Erkältungen auskuriert
- 1 Mal beim Arzt vorgesprochen
- uns keine Lebensmittelvergiftung eingefangen
- Mango, Sternfrucht, Pampelmuse, Kumquats, Orangen und Kokusnuss vom Baum gegessen
- gelernt, dass Bananen am Baum nicht reifen
- 3 geführte Touren überlebt
- bisher nur 1 Geldbörse eingebüßt
- 3 Mal mit Beamten gestritten (davon 2 Mal als Kunden vorsprechend)
- erfolgreich den internationalen Samsung Support bemüht
- geschnorchelt trotz Fischphobie
- 3 Pakete nach Deutschland geschickt
- 33 Nächte im Zelt verbracht (weit weniger als erhofft) und 3 Mal unter freiem Himmel geschlafen
- 80 Blogartikel veröffentlicht
- noch nie so viel Reis und Nudeln gegessen
- ein wenig mehr Erdkunde- und Geschichts-Wissen akkumuliert
- …
Unvergessen bleiben in
- Russland: 4 Tage am Stück in der Bahn, "Meeres"-Rauschen am Baikal
- der Mongolei: -20Grad, Schnee und Bären, Feuerholzsammeln für die Jurte
- China: handgezogene frische Nudeln, Nächte auf der Großen Mauer, "wir sind so viele", ungezügeltes Ausspucken, Wärmelampen
- Vietnam: Farbenfrohe Minderheiten, Phó, Kampf ums Geld, erste Mopedtour, Frauen in Pyjamas, richtig guter Kaffee, Schlafbusse
- Kambodscha: Tempel, wasserloses Wandern auf einer Insel, gesungene Seifenopern, Khmer-Rap
- Laos: "This is Lao", Bombies, packende Geschichte, der Beschluss wiederzukommen
- Thailand: unfreundliche Visabestimmungen, Regen und Müllberge im Paradies
- Malaysia: Truly Asia - alles, was wir von China vermissen plus indische Neuheiten
Ein Ende in Sicht? Schwer zu sagen, planen wir meist nicht weiter als ein oder zwei Tage im Voraus. Eine Flugbuchung, gut vier Wochen im Voraus, ein kleines Meisterstück (für uns ganz im Stillen). Trotzdem müssen wir ehrlich sagen, dass das Reisen von einen auf den anderen Tag schlaucht. Das Reisen wird zum Alltag, morgens klingelt der Wecker, wir diskutieren, streiten, wir verbringen Ewigkeiten mit der Suche nach Unterkünften und kostengünstigen Transporten, drehen jeden Cent zweimal um - etwas, was sicher einer der größten Kritikpunkte an unsere Reise ist. Beneiden wir doch manchmal heimlich die anderen, die im Notizblock die nächsten Ziele, Aktivitäten, ja gar die Unterkünfte zu stehen haben. Oder nein, eigentlich dann doch nicht. Bringt doch jeder Tag etwas Neues, und unbezahlbar die Stunden, die wir auf kleinen Plastikstühlchen bei einem Straßenhändler verbringen anstatt von einer Attraktion zur nächsten zu rennen... ja, wir sind langsam. Aber wir sagen lieber: wir nehmen uns Zeit. Zeit, jedes Land zu entdecken und die Freiheit einfach da zu bleiben, wo es uns gefällt. Irgendwie bleibt es auch spannend, jedes Land, jede Stadt, jede Straße bringt Neues und dann fühlt es sich an, als wenn alles gerade erst angefangen hat. Haben wir schon viel gesehen? Die Unmengen Fotos zeigen: ja; unsere Neugier: nein. Und doch haben wir es irgendwie geschafft: Wir haben das Europäisch-Asiatische Festland durch und verlassen. Mit dem Flugzeug ging es von Johor Bahru nach Kuching in Sarawak auf Borneo, offiziell noch immer Malaysia.
Und nun die Antwort auf die zweite Frage, was hat uns das alles gekostet: Bis jetzt rund 9'000 Euro, knapp die Hälfte unseres Budgets.
Unbezahlbar: Wir fangen schon jetzt Sätze mit "Weißt du noch…" an.
Nachtrag (und doch das Wichtigste)
Wir danken allen, zu Hause wie unterwegs getroffenen, die uns bisher unterstützt und viele wunderschöne Erlebnisse erst ermöglicht haben.