25.03.2012 Ho Chi Minh Stadt - Klappe, die Erste

Aus RTW

Busbahnhof morgens um 5 Uhr - 15 USD Zimmer - Samsung Support - Fliegende Stühle - Visaverlängerung - Flucht an den Pazifik

Unser erster kurzer Aufenthalt in Ho Chi Minh Stadt (ehemals Saigon) war rein organisatorischer Natur. Unser Notebook wurde zum Samsung Support gebracht, ein defektes Motherboard diagnostiziert und Susi verlängerte ihr Vietnamvisum (Pass musste nach Hanoi, da sie dort eingereist war). Da beides bis zu einer Woche dauern sollte, wollten wir die Wartezeit in Mui Ne am Meer verbringen, noch immer auf der Suche nach einem Strandbungalow, wie wir ihn bereits auf Cat Ba erfolglos gesucht hatten.

Trotzdem war der eine Tag genug Zeit um wieder wenigstens eine seltsame Sache zu erleben: nach uns geworfene Plastikstühlchen. Auf der Suche nach einem schnellen Mittagessen fanden wir auf dem Weg zum Rathaus von HCM einen kleinen Straßenstand, an dem eine Frau gebratene Nudeln anbot. Zur Absicherung fragten wir kurz nach dem Preis und bestellten dann drei Portionen, die überraschend klein waren. Es schmeckte lecker und wir wollten zahlen. Doch die Frau verlangte nun doch mehr, als vorher angekündigt. Pablo drückte ihr das ursprünglich geforderte Geld in die Hand und ging los. Mir stellte sich jedoch die Frau in den Weg, so dass ich unter ihrem wilden Gezeter über die Straße ausweichen musste. Ihr Geschrei wurde immer lauter und sie lief uns hinterher um uns festzuhalten. Wir gingen immer weiter und plötzlich flogen die kleinen Plastikstühlchen hinter uns her, auf denen wir gerade noch gesessen hatten. Inzwischen hatten sich andere Straßenhändler um uns herum versammelt, die eher beschwichtigend auf die Frau einredeten als auf uns. Schließlich fragten uns drei gut gekleidete Vietnamesen auf Englisch, was geschehen sei. Wir erklärten unsere Version und sie hörten der aufgeregten Frau zu. Zu unsere Überraschung gaben sie ihr anschließend den ausstehenden Betrag, entschuldigten sich jedoch bei uns in aller Form für ihre Landsfrau und deren Benehmen. Es sei wohl ein gern angewendeter Trick von Straßenhändlern erst einen niedrigen Betrag zu nennen und dann mehr zu fordern. Etwas, was uns zum ersten Mal passiert ist und später nicht noch einmal. Rückblickend eine seltsame Situation, die die drei Vietnamesen geschickt gelöst haben, beide Parteien wurden zufrieden gestellt: die Frau hatte ihr Geld, wir wurden gebauchpinselt und keiner blieb im Unrecht.

In Ho Chi Minh, die ehemalige Hauptstadt Südvietnams, merkt man deutlich, dass man den Umgang mit Touristen gewöhnt ist und man damit routiniert umgehen kann. Die Preise im touristischen Viertel, und es sind wirklich viele Touristen da, sind durchweg höher dafür spricht man fließend Englisch. Wir mussten lange Suchen, bis wir unser Omlette-Baguette für 10'000 VND fanden, wie wir es sonst anderswo ohne Probleme bekamen. Auch bei Verhandlungen auf dem Markt sind sie ausdauernder, was uns jedoch nicht vom Souvenir- und Kaffeekauf abhielt. Möchte man sich nach dem quirligen Marktgeschehen ausruhen, sollte man dazu nicht in Park gehen. Sobald man sitzt, wird man sogleich von Studenten angesprochen, die alle ihr Englisch durch Gespräche verbessern möchten. Hat man doch noch Energie, kann man sogar eine Runde Hackysack mitspielen oder bei der allabendlichen Gymnastik mitmachen. Viel zu viel Trubel für uns und so buchten wir gleich für den nächsten Tag Bustickets an die Küste nach Mui Ne, wo uns der Reiseführer endlose Strände in Aussicht stellte. Und so verließen wir die Stadt bereits wieder nach einem Tag und einer Nacht in einem winzigen 15USD-Zimmer ohne auch nur eine der touristischen Ziele gesehen zu haben. Dafür war auch noch Zeit, wenn wir das Notebook und das Visum abholten.

Fakten

  • Bus nach Mui Ne, 5 Stunden, für 105'000 VND, gebucht bei Go Go Vietnam, 40/7 Bui Vien Rd.
  • Doppelzimmer, zu dritt, im Quang Room for rent, oberhalb Go Go Vietnam für 15 USD
  • Visaverlängerung zwischen 25 und 35 USD, nur über Agentur möglich
10.7834106.69

10.7834, 106.69



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